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Volltext - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Zudem besteht die Möglichkeit aufzuzeigen, wo diese strukturellen Gegebenheiten<br />

den Entwicklungsprozess behindern und die Durchführung von interessenfördernden<br />

Maßnahmen in Unterricht und Schule erschweren.<br />

4.4.4 Der Beitrag des Entwicklungsprojektes zur Gestaltung<br />

der bildungspolitischen Reformansätze<br />

Die meisten deutschsprachigen Schulsysteme erleben seit Anfang der 90er Jahre eine<br />

Erhöhung der schulischen Autonomie. Die Bildungspolitik erhofft sich von dieser<br />

Maßnahme einerseits, dass die Verantwortlichen vor Ort schneller und effektiver auf<br />

gesellschaftliche Wandlungsprozesse und die allgemein gestiegenen Anforderungen an<br />

Schule reagieren können. Anderseits wird diese Entwicklung durch neue Vorgaben<br />

für autonomere Schulen ergänzt: Verpflichtung zur Erstellung von Schulpro-<br />

grammen, externe Evaluationen etc. (vgl. Altrichter 2000, S. 145).<br />

Die Bildungsreform 2004 in Baden-Württemberg<br />

In diesem Trend steht auch die Bildungsreform in Baden-Württemberg, die im<br />

Schuljahr 2004/05 zum ersten Mal wirksam wird. Neben einer Verkürzung der<br />

gymnasialen Schulzeit um ein Jahr ist es vorrangiges Ziel „durch weniger staatliche<br />

Vorgaben den Schulen größere Freiräume zur Entwicklung einer schulspezifischen<br />

Lern- und Schulkultur zu geben“ (Kultusministerium Baden-Württemberg 2003a,<br />

S. 4). Kern der Reform ist die Vorgabe von Bildungsstandards, eine Kontingent-<br />

stundentafel mit zwölf frei verfügbaren Poolstunden und die Ermöglichung von<br />

fächerübergreifendem Lernen in dem neu geschaffenen Fach Naturwissenschaft und<br />

Technik 19 . Dem gegenüber steht die Einführung zentraler Vergleichsarbeiten nach der<br />

sechsten, achten bzw. 10. Klasse, die den pädagogischen Erfolg der Schulen landesweit<br />

„kontrollieren“.<br />

Die Gestaltung der neuen schulspezifischen Freiräume<br />

Hauptaufgabe der einzelnen Schule ist es, die Bildungsstandards in einen<br />

schulspezifischen Bildungsplan aus Kern- und Schulcurriculum umzusetzen. Während<br />

das Kerncurriculum direkt aus den Bildungsstandards hervorgeht, bleibt ein Drittel<br />

der Unterrichtszeit pro Schuljahr für das Schulcurriculum reserviert. Die Aus-<br />

19 Mit der Bildungsreform 2004 wird das neue Fach Naturwissenschaft und Technik (NWT) eingeführt. Es ist<br />

Kernfach im naturwissenschaftlichen Profil und wird vierstündig von Klasse acht bis 10 unterrichtet. Es enthält<br />

in erster Linie fächerübergreifende Inhalte aus den Fachbereichen Biologie, Physik und Chemie. Ergänzend<br />

kommt der Themenbereich Technik als angewandte Naturwissenschaft hinzu.<br />

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