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Volltext - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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4 Praxiszentrierte Evaluation als Antwort auf die<br />

Diskrepanz zwischen der Unterrichtspraxis und<br />

den Ergebnissen der Interessenforschung<br />

4.1 Die Notwendigkeit praxiszentrierter Evaluation<br />

4.1.1 Die Umsetzung der Ergebnisse der Interessenforschung<br />

im Schulalltag<br />

Auf die Frage, inwieweit die oben dargestellten interessenfördernden Merkmale den<br />

heutigen Schul- und Unterrichtsalltag in Deutschland bestimmen, haben nationale<br />

bzw. internationale Studien eine eher ernüchternde Antwort gegeben.<br />

Der aktuelle naturwissenschaftliche Unterricht im Spiegel internationaler bzw. nationaler<br />

Studien<br />

Die an der dritten Internationalen Mathematik- und Naturwissenschaftsstudie<br />

TIMSS 17 beteiligten Schüler und Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe<br />

kennzeichneten ihren Physikunterricht „als einen Demonstrationsunterricht, in dem<br />

die Lehrkräfte mit Hilfe des Vorführexperimentes einen physikalischen Gedanken-<br />

gang entwickeln, gelenkte Schülerexperimente selten sind und eine eigenständige<br />

Entwicklung von Schülerexperimenten praktisch nicht vorkommt“ (Baumert/Köller<br />

2000b, S. 295-296). Prenzel spricht in Bezug auf diese Daten vom Vorherrschen<br />

eines „kreidelastigen Demonstrationsunterrichts“ (2002, S. 38) mit einer negativen<br />

Auswirkung auf die Interessenbildung und den Kompetenzerwerb in den<br />

naturwissenschaftlichen Fachdisziplinen.<br />

Selbst für den Anfangsunterricht im Fach Physik konnte diese These anhand von<br />

Videostudien über „Muster des unterrichtlichen Handelns von Lehrkräften“ bestätigt<br />

werden (Prenzel u.a. 2002; Seidel u.a. 2002). Bereits zu Beginn der siebten und achten<br />

Jahrgangsstufe identifizierten die Forscher anhand der aufgezeichneten Unterrichts-<br />

stunden einen Unterricht gemäß den oben ausgeführten Beobachtungen.<br />

17 In der TIMS-Studie der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA)<br />

wurden in den Jahren 1995/96 zum dritten Mal die Mathematik- und Naturwissenschaftsleistungen der<br />

Schüler der Sekundarstufen I und II in Deutschland untersucht. Die Tests in der Sekundarstufe II bestanden aus<br />

einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundbildungstest und einem Fachleistungstest für die<br />

voruniversitäre Ausbildung in Mathematik und Physik. Ebenso wurden eine Reihe von zusätzlichen<br />

Informationen über Art und Menge der Hausaufgaben, typische Unterrichtsstile der Lehrer und das<br />

Schülerinteresse an den einzelnen Fächern erfragt.<br />

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