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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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88<br />

4 Recyclingprozesse im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Altfahrzeugverwertung</strong><br />

und die Umsetzung im GaBi-Modell<br />

Zementwerken ausreichend, um jeweils die ges<strong>am</strong>te in Deutschland ges<strong>am</strong>melte Altölmenge<br />

zu verwerten 69 [147]. Die <strong>am</strong> 01.05.2002 in Kraft getretene Novelle <strong>der</strong> Altölverordnung<br />

(AltölV, 1987) regelt die Entsorgung desselben. Die genannte Regelung räumt nunmehr<br />

ausdrücklich <strong>der</strong> Aufbereitung von Altölen 70 den Vorrang vor sonstigen Entsorgungsverfahren<br />

ein 71 .<br />

Verfahrensbeschreibung, Dokumentation <strong>der</strong> Modellierung und <strong>der</strong> Daten<br />

Massenstromverteilung:<br />

Eine detaillierte Untersuchung zu Mengenströmen von Altöl liegt für das Jahr 1993 vor [148].<br />

Die ges<strong>am</strong>melte Altölmenge betrug demnach 458.600 t und wurde zu ca. 55 % den stofflichen<br />

Verwertungsverfahren und zu ca. 45 % den energetischen Verwertungsverfahren zugeführt.<br />

An den energetischen Verfahren hat die Verwertung im Zementwerk einen Anteil von ca.<br />

24 %. Ca. 10 % werden <strong>der</strong> Druckvergasung zugeführt, 1,6 % <strong>der</strong> Stahlindustrie, 2,9 % in<br />

Son<strong>der</strong>abfallverbrennungsanlagen und 6 % in sonstigen energetischen Verwertungswegen. In<br />

<strong>der</strong> Zementindustrie nahm <strong>der</strong> Einsatz von Altölen nach 1993 deutlich zu. 1994 wurden ca.<br />

170.000 t Altöl als Sekundärbrennstoff energetisch verwertet. Kapazitäten wären für die<br />

doppelte Menge vorhanden [149].<br />

Das Verhältnis <strong>der</strong> Mengenstromanteile wird sich aufgrund <strong>der</strong> neuen Gesetzeslage, nach <strong>der</strong><br />

die Aufbereitung eindeutigen Vorrang vor <strong>der</strong> energetischen Verwertung hat, inzwischen<br />

verschoben haben bzw. weiter verschieben. Da jedoch keine aktuellen Daten verfügbar sind,<br />

wird für die Bilanzierung von einer Verteilung zwischen den Prozessen von 55 % in <strong>der</strong><br />

Zweitraffination und 45 % im Zementwerk ausgegangen.<br />

Stoffliche Verwertung - Zweitraffination<br />

Die Aufarbeitung von Altölen in einer Altölraffinerie basiert auf einer komplexen Verfahrenstechnik,<br />

die sich hinsichtlich <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an die Prozesssteuerung, die Verfahrensoptimierung<br />

und die Qualitätssicherung wenig von <strong>der</strong> einer Primär-Raffinerie unterscheidet.<br />

Neben <strong>der</strong> Kernaufgabe einer Raffinerie, die eingesetzten Stoffgemische in Fraktionen<br />

definierter Siedeschnitte und Viskositätseigenschaften zu trennen, müssen die bei Altölen<br />

enthaltenen Stör- und Schadstoffe abgetrennt werden. Dazu gehören neben (wasserd<strong>am</strong>pf-)<br />

flüchtigen Komponenten wie Kraftstoffanteile, Lösemittel und Wasser auch schwerflüchtige<br />

69 Gegenwärtig sind in Deutschland vier Altölraffinerien in Betrieb, von denen zwei aus dem Altöl Grund-<br />

öle zurückgewinnen [147].<br />

70 Nach § 1 a AltölV sind Altöle im Sinne <strong>der</strong> Altölverordnung solche Öle, die als Abfall anfallen und die<br />

ganz o<strong>der</strong> teilweise aus Mineralöl, synthetischem o<strong>der</strong> biogenem Öl bestehen. Ölgemische sowie<br />

ölhaltige Rückstände aus Behältern und Anlagen zur Trennung von Emulsionen und Wasser-Öl-<br />

Gemischen wurden aus dem ursprünglichen Altölbegriff nach dem Abfallgesetz (AbfG, in Kraft bis<br />

1986) herausgenommen. Für diese gelten nun die allgemeinen Vorschriften des KrW-/AbfG ohne<br />

Einschränkung.<br />

71 Dies gilt, sofern keine technischen, wirtschaftlichen o<strong>der</strong> organisatorischen Sachzwänge entgegen-<br />

stehen.<br />

Aufbereitung im Sinne <strong>der</strong> AltölV ist jedes Verfahren, bei dem Basisöle durch Raffinationsverfahren<br />

aus Altölen erzeugt werden und bei denen insbeson<strong>der</strong>e die Abtrennung <strong>der</strong> Schadstoffe, <strong>der</strong><br />

Oxidationsprodukte und <strong>der</strong> Zusätze in diesen Altölen erfolgt.

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