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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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8 Sensitivitätsanalyse 183<br />

Aufbereitungsverluste beträgt <strong>der</strong> Saldo 111 <strong>der</strong> Energiebilanz bei Verbleib des Glases im Pkw<br />

und Deponierung 34 MJ/Pkw (Energiebedarf für den Shred<strong>der</strong> und die Deponierung). Aus <strong>der</strong><br />

Verwertungsvariante des Glases mit PVB-Folie ins Zementwerk resultiert ein Saldo von -<br />

230 MJ/Pkw, bei werkstofflicher Verwertung <strong>der</strong> PVB-Folie beträgt <strong>der</strong> Saldo -384 MJ/Pkw.<br />

Die Saldo-Differenzen zwischen den Verwertungsoptionen des Glases mit <strong>der</strong> PVB-Folie und<br />

<strong>der</strong> Deponierung liegen d<strong>am</strong>it zwischen ca. 200 MJ/Pkw und 400 MJ/Pkw.<br />

Fazit:<br />

Auf die Energiebilanz des Ges<strong>am</strong>tfahrzeuges hat die Variation <strong>der</strong> Glas-<br />

Verwertungsalternativen mit 0,2 % bis 0,4 % kaum einen Einfluss. Bei materialbezogener<br />

Betrachtung ist es jedoch durchaus von Bedeutung, welche Verwertungsoption gewählt wird<br />

(vgl. Abbildung 8-6).<br />

Die Deponierung des Flachglases aus Pkw ist aus den oben genannten Gründen aus energetischer<br />

Sicht keine Alternative zu Demontage und Verwertung. Als positiv einzuschätzen<br />

wäre jedoch eine Entwicklung <strong>der</strong> Flachglasverwertung im Hinblick auf die werkstoffliche<br />

Verwertung <strong>der</strong> PVB-Folie anstelle des Einsatzes als Ersatzbrennstoff im Zementwerk.<br />

Kunststoffdemontage und –verwertung versus Verbleib im Fahrzeug und Deponierung:<br />

Aus <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Szenarien 1-7 ist deutlich geworden, dass insbeson<strong>der</strong>e die Option<br />

Verwertung <strong>der</strong> Kunststoffe versus Verbleib im Fahrzeug und Deponierung einen Einfluss auf<br />

das Bilanzergebnis hat. Daher sollen diese Prozesse im Rahmen <strong>der</strong> Sensitivitätsanalyse noch<br />

einmal aufgegriffen und gegenübergestellt werden.<br />

Die Demontage und stoffliche Verwertung von Kunststoffen führt je nach Kunststoff und<br />

angewendetem Verwertungsverfahren zu Umweltlasten in unterschiedlicher Höhe, was im<br />

Folgenden <strong>am</strong> Primärenergiebedarf belegt wird. Der PEB liegt – für einige exemplarisch<br />

ausgewählte, im Pkw verwendete Kunststoffe und den entsprechenden Verwertungsverfahren<br />

- zwischen ca. 6 MJ/kg und ca. 70 MJ/kg (vgl. Tabelle 8-2). Der Energiebedarf zur<br />

Deponierung liegt demgegenüber bei ca. 0,2 MJ/kg. Als Beispiel sei das Al-KS-Fahrzeug in<br />

Szenario 4 noch einmal aufgegriffen, in dem bei einer zu demontierenden und zu<br />

verwertenden Kunststoffmenge von 256 kg ein um 4116 MJ erhöhter Energiebedarf<br />

gegenüber <strong>der</strong> Deponierung besteht 112 . Diesem höheren Energiebedarf bei <strong>der</strong> Verwertung<br />

<strong>der</strong> Kunststoffe steht an<strong>der</strong>erseits eine höhere Gutschrift im Vergleich mit <strong>der</strong> Gutschrift aus<br />

<strong>der</strong> Deponierung entgegen (vgl. Tabelle 8-2 und Abbildung 8-7).<br />

111 Der Saldo errechnet sich aus <strong>der</strong> Summe des Energieverbrauches für die Demontage-, Aufbereitungs-<br />

und Verwertungsprozesse abzüglich <strong>der</strong> Gutschriften. Ein negativer Saldo bedeutet daher einen<br />

„Energiegewinn“.<br />

112 Der durchschnittliche PEB pro kg Kunststoff liegt hier bei 16,1 MJ und d<strong>am</strong>it wesentlich höher als bei<br />

dem St- und dem Al-Fahrzeug, da mit PUR und CFK auch Kunststoffe zur Verwertung kommen, die in<br />

energieintensivere Prozesse gelangen.

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