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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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7.1.3.5 Szenario 6<br />

7 Ergebnisse <strong>der</strong> Fallstudie 155<br />

Szenario 6 lässt sich als Vergleichsszenario zu Szenario 4 betrachten. Bei beiden wird die<br />

SLF zu 100 % energetisch im Zementwerk verwertet. In Szenario 6 wird ohne Erreichen <strong>der</strong><br />

Verwertungsquote lediglich pflichtdemontiert, während in Szenario 4 unter Vorgabe <strong>der</strong><br />

Verwertungsquote zusätzlich Kunststoffe demontiert werden.<br />

Wie aus einem Vergleich von Abbildung 7-12 mit Abbildung 7-16 ersichtlich ist, sind die<br />

Bilanzen für das St- und das Al-Fahrzeug in den Szenarien 4 und 6 bis auf ca. 0,1 GJ identisch.<br />

Hier werden wie<strong>der</strong> entgegengesetzt wirkende Effekte wirks<strong>am</strong>: Einerseits erhöht sich<br />

<strong>der</strong> Energiebedarf in Szenario 4 gegenüber Szenario 6 aufgrund <strong>der</strong> Demontage und<br />

Verwertung <strong>der</strong> Kunststoffe. Der Energiebedarf für das Zementwerk verringert sich, da<br />

weniger SLF zur Verwertung kommt. Zum an<strong>der</strong>en erhöhen sich die Gutschriften infolge <strong>der</strong><br />

Kunststoffdemontage. Diese Gutschriften sind zwar wesentlich höher als <strong>der</strong> Energieverbrauch,<br />

gleichen sich jedoch wie<strong>der</strong> mit „entgangenen“ Gutschriften aufgrund geringeren<br />

SLF-Inputs in das Zementwerk aus. In diesem Fall des St- und des Al-Fahrzeuges kann also<br />

festgestellt werden, dass mit <strong>der</strong> Kunststoffdemontage und –verwertung von 31 bzw. 37 kg<br />

Kunststoffen lediglich eine Verbesserung <strong>der</strong> Ges<strong>am</strong>tbilanz von 0,6 % erreicht wird. Das<br />

heißt, es bringt aus energetischer Sicht keine wesentlichen Vorteile gegenüber dem Verbleib<br />

in <strong>der</strong> SLF und <strong>der</strong>en vollständiger energetischer Verwertung im Zementwerk.<br />

Für das Al-KS-Fahrzeug ist <strong>der</strong> Energieverbrauch in Szenario 4 infolge <strong>der</strong> Demontage von<br />

256 kg Kunststoffen um 4,1 GJ höher als in Szenario 6. Demgegenüber wird in Szenario 6<br />

aufgrund des geringeren Demontageumfanges mehr Energie für die Verwertung <strong>der</strong> SLF im<br />

Zementwerk (0,2 GJ) und für den Shred<strong>der</strong> (0,2 GJ) benötigt. Daraus resultiert eine Differenz<br />

3,7 GJ zugunsten von Szenario 6. Auf Seiten <strong>der</strong> Gutschriften stellt sich die Situation<br />

folgen<strong>der</strong>maßen dar. Aus <strong>der</strong> Verwertung <strong>der</strong> Kunststoffe in Szenario 4 resultiert eine um<br />

14,3 GJ höhere Energiegutschrift gegenüber Szenario 6 ohne Kunststoffdemontage. Wären<br />

die in Szenario 4 werkstofflich verwerteten Kunststoffe wie in Szenario 6 im Zementwerk<br />

energetisch verwertet worden, stände eine Gutschrift von 5,1 GJ zu Buche. Es ergibt sich<br />

daraus demnach eine Differenz von 9,2 GJ zugunsten von Szenario 4. Abzüglich des oben<br />

hergeleiteten Mehrverbrauches an Energie von 3,7 GJ verbleibt ein um 5,6 GJ günstigerer<br />

Saldo für Szenario 4 gegenüber Szenario 6. Dies entspricht (bei <strong>der</strong> gegebenen Verwertung<br />

von 256 kg Kunststoffen!) einer Verbesserung <strong>der</strong> Ges<strong>am</strong>tbilanz um ca. 14 %.<br />

Im Vergleich zu Szenario 1 stellt sich Szenario 6 aufgrund <strong>der</strong> energetischen SLF-Verwertung<br />

für alle drei Fahrzeuge mit einer günstigeren Energiebilanz dar (vgl. Abbildung 7-9 und<br />

Abbildung 7-16).

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