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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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4 Recyclingprozesse im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Altfahrzeugverwertung</strong><br />

und die Umsetzung im GaBi-Modell<br />

Beim zweiten Recyclingverfahren, dem sogenannten Orthene-Verfahren, arbeiten drei Firmen<br />

zus<strong>am</strong>men. Die Firma Entek in Deutschland übernimmt S<strong>am</strong>mlung, Lagerung und Transport.<br />

Proviron-Industries in Belgien leistet die Recyclingverfahren und bei Orthene Chemicals in<br />

England erfolgt Neuadditivierung. Insges<strong>am</strong>t ist dieses zweite Verfahren im Ablauf weniger<br />

aufwendig als das NTL-Verfahren, was einen Vorteil in <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit durch<br />

geringeren Energiebedarf und geringeren technischen Aufwand erbringt, jedoch in <strong>der</strong><br />

erreichbaren Reinheit des Regenerates von Nachteil ist. Das Orthene-Verfahren hängt<br />

insbeson<strong>der</strong>e von <strong>der</strong> sortenreinen S<strong>am</strong>mlung ab, da in den Reinigungsstufen <strong>der</strong> Separation<br />

und Filtration zwar Mineralöle und Feststoffe, jedoch keine Fremdstoffe wie Bremsenreiniger<br />

o<strong>der</strong> Kraftstoffe entfernt werden. In <strong>der</strong> anschließenden Destillation wird <strong>der</strong> Altsubstanz <strong>der</strong><br />

Wasseranteil entzogen. Durch verbleibende Verunreinigungen ergeben sich Abweichungen<br />

von <strong>der</strong> anzustrebenden gleich bleibenden chemischen Zus<strong>am</strong>mensetzung. Infolgedessen<br />

schwankt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> abschließend zugemischten neuen Bremsflüssigkeit <strong>am</strong> Regenerat<br />

zwischen 40-60 %. Ein qualitativer Vergleich <strong>der</strong> Regenerate ergibt jedoch bei beiden den in<br />

<strong>der</strong> <strong>am</strong>erikanischen DOT-4 74 gefor<strong>der</strong>ten Qualitätsstandard.<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Modellierung und <strong>der</strong> Daten<br />

Massenstromverteilung:<br />

Eine 1992 durchgeführte Untersuchung <strong>der</strong> Verwertungswege für Bremsflüssigkeit ergab für<br />

33 % die Verbrennung als Son<strong>der</strong>abfall, für 22 % eine energetische Verwertung im<br />

Zementwerk und für 20 % eine stoffliche Verwertung [152]. Für 25 % <strong>der</strong> Bremsflüssigkeit<br />

konnte <strong>der</strong> Verbleib nicht festgestellt werden.<br />

Die angenommene prozentuale Massenstromverteilung orientiert sich an den in [152]<br />

gemachten Angaben.<br />

Aufbereitung durch Destillation:<br />

Die Aufbereitung <strong>der</strong> Bremsflüssigkeit durch Destillation nach dem Orthene-Verfahren wird<br />

in den oben beschriebenen Prozessschritten Filtration/Sedimentation und Destillation sowie<br />

den Transporten in Input-Output-Relationen abgebildet. Es wird Strom und Diesel verbraucht<br />

und es entstehen Destillat, Abwasser und Destillationsrückstände. Bezugsjahr <strong>der</strong> Daten ist<br />

das Jahr 2001.<br />

Zum NTL-Verfahren standen keine Daten zur Verfügung.<br />

Einsatz von Bremsflüssigkeit als Sekundärbrennstoff im Zementwerk:<br />

Die Modellierung <strong>der</strong> Sekundärbrennstoffverwertung im Zementwerk als inputspezifischer<br />

Prozess erlaubt die Anpassung und Bilanzierung auf den spezifischen Input Bremsflüssigkeit.<br />

Über freie Par<strong>am</strong>eter wird die Elementarzus<strong>am</strong>mensetzung <strong>der</strong> Bremsflüssigkeit sowie <strong>der</strong>en<br />

Heizwert vorgegeben [152], wodurch die Emissionscharakteristik <strong>der</strong> Feuerung mitbestimmt<br />

und die substituierte Brennstoffenergie berechnet wird. Detaillierte Ausführungen zur<br />

74 DOT = Department of Transport, Amerikanisches Verkehrsministerium. Die drei Par<strong>am</strong>eter Trockensiedepunkt,<br />

Nasssiedepunkt und kinematische Viskosität werden verwendet, um Bremsflüssigkeiten in<br />

die drei Kategorien DOT 3, DOT 4 und DOT 5.1 einzuteilen.

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