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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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32<br />

3 Allokationsmethodik<br />

Prinzip <strong>der</strong> Minimierung <strong>der</strong> Ges<strong>am</strong>tumweltbelastung<br />

Ansatz nach Karlsson [70]<br />

Hinter diesem Prinzip steht die Überlegung, demjenigen Lebenszyklus die proportional zur<br />

Masse des Materials stehenden Umweltlasten <strong>der</strong> Primärherstellung aufzuerlegen, in dem das<br />

entsprechende Material nicht recycelt, son<strong>der</strong>n beseitigt wird. Karlsson folgt dabei dem Ziel,<br />

die Ges<strong>am</strong>tumweltbelastung zu minimieren, indem auf die Beseitigung des Produktes als<br />

Abfall verzichtet und stattdessen Sekundärrohstoffe an an<strong>der</strong>e Produktsysteme weitergegeben<br />

werden. In <strong>der</strong> Zuordnung <strong>der</strong> Umweltlasten aus den Recyclingprozessen folgt Karlsson den<br />

ISO-Vorgaben, gemäß <strong>der</strong>er Recycling- und Wie<strong>der</strong>verwendungsprozesse innerhalb <strong>der</strong><br />

Systemgrenzen des Produktsystems liegen. Die Verteilung <strong>der</strong> Umweltlasten bei Anwendung<br />

des Ansatzes nach Karlsson auf das oben skizzierte Beispiel ist in Abbildung 3-6 graphisch<br />

verdeutlicht. Wie aus <strong>der</strong> Abbildung zu erkennen ist, liegt die ges<strong>am</strong>te Umweltlast <strong>der</strong><br />

Primärmaterialherstellung bei dem letzten Lebenszyklus, in welchem gemäß des Beispiels das<br />

Material beseitigt wird.<br />

[kg CO 2 /kg Kunststoff]<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

1. LZ 2. LZ 3. LZ<br />

Primärmaterialherstellung Recycling Abfallbeseitigung<br />

Abbildung 3-6: Verteilung <strong>der</strong> Umweltlasten nach dem Ansatz von Karlsson [70]<br />

Einschätzung des Prinzips <strong>der</strong> letzten Verantwortung:<br />

Die Intention des Prinzips <strong>der</strong> letzten Verantwortung, dass d<strong>am</strong>it die Weitergabe von Material<br />

unter Werterhaltung an nachfolgende Produktsysteme geför<strong>der</strong>t wird, stellt sich ebenso wie<br />

das <strong>der</strong> ersten Verantwortung von selbst in Frage, da die undifferenzierten und einseitigen<br />

Blickrichtungen Kausalitäten und Wechselwirkungen außer Acht lassen. Auch wenn die letzte<br />

Verantwortung ad hoc dem Gerechtigkeitsgrundsatz verpflichtet scheint, da die Umweltlasten<br />

<strong>der</strong> Primärmaterialherstellung dem für die Materialbeseitigung verantwortlichen<br />

Produktsystem angelastet werden, weil dadurch neues Primärmaterial bereitgestellt werden<br />

muss, ist doch Ziel <strong>der</strong> Bereitstellung des Primärmaterials das erste Produktsystem. Würde<br />

dieses vollständig von den Umweltlasten <strong>der</strong> Primärherstellung „befreit“, würde d<strong>am</strong>it <strong>der</strong>

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