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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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4 Recyclingprozesse im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Altfahrzeugverwertung</strong><br />

und die Umsetzung im GaBi-Modell<br />

Organikverbindungen und Metalle wie Zink (Additivbestandteil) und Blei (aus verbleiten<br />

Vergaserkraftstoffen).<br />

Die von den Raffinerien eingesetzten Verfahren glie<strong>der</strong>n sich im Wesentlichen in die drei<br />

Verfahrensstufen Vorbehandlung, Reinigung (Raffination) und Nachbehandlung. In mehreren<br />

Destillationsstufen (Grund-, Hochvakuum- und Gasöldestillation sowie ein weiterer<br />

Destillationsschritt) wird das vorgereinigte Altöl in verschiedene Fraktionen von<br />

Aufbereitungs- und Abfallprodukten getrennt [148]. Zu Motoren- und Getriebeöl weiterverarbeitet<br />

wird das nach Filtration <strong>der</strong> Bleicherde 72 gewonnene Grundöl. Die abgetrennten Gas-<br />

und Spindelöle setzt man als Brennstoffe ein. Die gebrauchte ölhaltige Bleicherde verwertet<br />

die Zementindustrie als Abfall. Weitere Abfallprodukte sind Feststoffe und Verunreinigungen<br />

wie Metallspäne, Schrauben und an<strong>der</strong>es sowie Schl<strong>am</strong>m, Wasser, Additive und Russteilchen.<br />

Abbildung 4-12 zeigt als Beispiel das Prozessschema <strong>der</strong> Altölaufarbeitung bei <strong>der</strong><br />

Mineralölraffinerie Dollbergen GmbH [147]. In diesem Verfahren gewinnt man aus 1 t Altöl<br />

<strong>der</strong> Kategorie I 0,57 t Grundöl und 0,19 t Schweröl (Heizöl für die Industriefeuerung)<br />

gewonnen.<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Modellierung und <strong>der</strong> Daten<br />

Das Modell des Verwertungsprozesses <strong>der</strong> Zweitraffination von Altöl wird im Rahmen dieser<br />

Arbeit in Form von Input-Output-Relationen erstellt und bildet den oben beschriebenen Prozess<br />

mit Vorbehandlung, Destillationstufen und Nachbehandlung bis zum Vorliegen des<br />

Grundöls ab. Als Datenbasis dienen Verfahrensdaten zur Zweitraffination, die bei <strong>der</strong><br />

Mineralölraffinerie Dollbergen GmbH detailliert aufgenommen und in einer Studie des<br />

Umweltbundes<strong>am</strong>tes dokumentiert sind [147] sowie Informationen aus persönlichen<br />

Gesprächen mit Betreibern <strong>der</strong> Anlage [150].<br />

Energetische Verwertung – Altöl als Sekundärbrennstoff im Zementwerk<br />

Aufgrund ihres hohen Heizwertes, <strong>der</strong> mit ca. 39 – 42 MJ/kg [130], [147] dem von schweren<br />

Heizölen vergleichbar ist, werden Altöle häufig als Sekundärbrennstoff eingesetzt. Eine<br />

energetische Verwertung <strong>der</strong> Altöle erfolgt in Deutschland zurzeit überwiegend in Zementwerken,<br />

wo für den Brennprozess in Drehrohröfen große Energiemengen benötigt werden.<br />

Bedingung für den Einsatz von Altöl als Ersatzbrennstoff im Zementwerk ist, dass statt <strong>der</strong><br />

Grenzwerte <strong>der</strong> TA Luft die wesentlich strengeren Auflagen des 17. BImSchG einzuhalten<br />

sind. Nach Stand im Jahr 2000 wurden in 8 Zementwerken in Deutschland Altöle energetisch<br />

verwertet [147].<br />

72 Bleicherde wird in <strong>der</strong> Nachbehandlung zur Aufhellung, Neutralisierung und Absorption von<br />

Restsubstanzen zugesetzt. Diese Mischung wird einer vierten Destillationssstufe zugeführt, in <strong>der</strong> das<br />

Destillat in die Fraktionen Gasöl, Spindelöl und Grundöl zerlegt wird [147].<br />

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