02.03.2013 Aufrufe

Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

48<br />

3 Allokationsmethodik<br />

Die Ansätze nach Kim et al. [59] und Lindeijer [71] sind als Verteilungsmethode keine<br />

ausgereiften Konzepte, son<strong>der</strong>n enthalten lediglich den prinzipiellen Vorschlag zur<br />

Einbeziehung von Qualitätsindikatoren.<br />

Die materialspezifischen Ansätze wurden oben im Detail analysiert und können aus den<br />

genannten Gründen <strong>der</strong> inkonsistenten Behandlung von verschiedenartigen Materialien,<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei einem Produkt, bei dem eine Vielzahl von Materialien berücksichtigt werden<br />

muss, als Verteilungsmethode nicht zur Anwendung kommen. Hinzu kommt, dass<br />

materialspezifische Ansätze unabdingbar einen zusätzlichen Datenerhebungs- und<br />

verarbeitungsaufwand erfor<strong>der</strong>n. Eine Rechtfertigung für diesen Aufwand setzt (neben <strong>der</strong><br />

hier nicht zu prüfenden tatsächlichen „Exaktheit <strong>der</strong> ermittelten Verteilung“) eine konsistente<br />

Anwendbarkeit für die verschiedenen Materialien innerhalb <strong>eines</strong> Produktsystems voraus.<br />

D<strong>am</strong>it ist jedoch z.B. für den Marktwert die Anwendung in den Fällen denkbar, wo es sich<br />

um Produkte aus nur einem Material handelt. Ein Vergleich von Produkten aus verschiedenen<br />

Materialien ist d<strong>am</strong>it nicht verbunden.<br />

Weiterhin ist in die Bewertung von Verteilungsmethoden die jeweils vorgenommene<br />

Zuordnung <strong>der</strong> Recycling- und Abfallbeseitigungsprozesse einzubeziehen. Gemäß <strong>der</strong> ISO-<br />

Vorgaben ist sowohl <strong>der</strong> Recyclingprozess als auch die Beseitigung des im Zuge des ersten<br />

Lebenszyklusses anfallenden Abfalles dem betrachteten Produktsystem zugehörig, liegt also<br />

innerhalb <strong>der</strong> Systemgrenzen (vgl. [46]). Dies ergibt sich ebenso aus <strong>der</strong> im Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) verankerten Produktverantwortung. Die Ansätze nach<br />

Östermark, Cut-off-Ansatz sowie Schonert & Goldhahn entsprechen dem nicht, da sie die<br />

Recyclingprozesse dem jeweils rezyklataufnehmenden Produktsystem anlasten.<br />

3.2.3 Resümee<br />

Wie aus <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong> obigen Verteilungsmodelle deutlich geworden ist, verbinden sich<br />

mit <strong>der</strong> Fragestellung einer Verteilungsmethode prinzipiell die Entscheidungen, ob<br />

Materialien, die <strong>am</strong> Ende des ersten Produktlebenszyklusses recycelt und als Rohstoff in<br />

einen neuen Lebenszyklus eingehen, einen Teil <strong>der</strong> Umweltlasten aus <strong>der</strong> Primärherstellung<br />

des Materials zu tragen haben und wie die umweltlichen Be- und Entlastungen des<br />

Recyclingverfahrens sowie <strong>der</strong> Entsorgungsprozesse auf die Lebenszyklen <strong>eines</strong> Produktes<br />

verteilt werden.<br />

Zus<strong>am</strong>menfassend ist festzustellen, dass man sich in <strong>der</strong> Konsequenz <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong><br />

Umweltlasten bei den unterschiedlichen Verteilungsmodellen zwischen den folgenden<br />

Grenzfällen bewegt:<br />

A.) Es werden keine Umweltlasten an den nachfolgenden Lebenszyklus weitergegeben.<br />

Recycelte Materialien o<strong>der</strong> Produkte nehmen somit einerseits keine Umweltlasten als<br />

so genannte Lastschrift in den nächsten Lebenszyklus mit. Im Gegenzug trägt das<br />

Produkt im ersten Lebenszyklus die kompletten umweltlichen Belastungen aus <strong>der</strong><br />

Primärherstellung, den Recyclingprozessen (je nach Systemgrenze) und <strong>der</strong><br />

Abfallbeseitigung (Prinzip <strong>der</strong> ersten Verantwortung/ Verursacherprinzip, Cut-off-<br />

Ansatz, Östermark, Schonert & Goldhan, Guinee).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!