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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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26<br />

3 Allokationsmethodik<br />

Im betrachteten System muss für ähnliche In- und Outputs eine einheitliche<br />

Allokationsmethode angewendet werden.<br />

Auf Basis dieser Grundsätze wird bei Allokationsproblemen von [46] folgendes schrittweise<br />

Vorgehen empfohlen:<br />

In erster Linie ist zu prüfen, ob Allokationen durch Modulteilung o<strong>der</strong> Systemraumerweiterung<br />

22 zu vermeiden sind.<br />

Ist eine Allokation nicht zu vermeiden, sollte bei <strong>der</strong> Wahl des Verteilungsschlüssels zuerst<br />

ein Kriterium auf <strong>der</strong> Basis zugrunde liegen<strong>der</strong> physikalischer Beziehungen, wie z.B. <strong>der</strong><br />

Masse, des Volumens o<strong>der</strong> des Heizwertes herangezogen werden. Kann keine dieser<br />

Beziehungen als Grundlage genutzt werden, sollte <strong>der</strong> Allokationspar<strong>am</strong>eter an<strong>der</strong>e<br />

Beziehungen zwischen den In- und Outputs wi<strong>der</strong>spiegeln. Möglich ist dabei eine Zuordnung<br />

<strong>der</strong> Umweltwirkungen auf sozio-ökonomischer Basis [52], [53], [54].<br />

Diese für Multi-System-Prozesse aufgestellten Allokationsprinzipien gelten ebenso für die<br />

Wie<strong>der</strong>verwendung und Recyclingprozesse unter Beachtung <strong>der</strong> in [46] speziell für diese<br />

Prozesse aufgeführten Beson<strong>der</strong>heiten. Als Grundlage für die Allokation sollten physikalische<br />

Eigenschaften, ökonomische Werte o<strong>der</strong> die Anzahl späterer Nutzungen des<br />

wie<strong>der</strong>verwerteten Materials benutzt werden.<br />

3.2 Allokationen bei Recyclingprozessen<br />

Bei Recyclingprozessen stellt sich, wie oben dargelegt, im Prinzip dasselbe Problem <strong>der</strong><br />

Allokation wie bei Multi-Input- bzw. Multi-Outputprozessen. Die Aufteilung <strong>der</strong><br />

Umweltwirkungen von Stoff- und Energieflüssen aus Lebenszyklen, in denen das Output-<br />

Material recycelt wird und als Sekundärrohstoff in einen neuen Lebenszyklus eingeht o<strong>der</strong><br />

recyceltes Material als Inputmaterial verwendet wird, stellt also ein ganz zentrales<br />

methodisches Problem in <strong>der</strong> <strong>Ökobilanzierung</strong> dar. Diese Aufteilung unterliegt keinen festen<br />

Gesetzmäßigkeiten, son<strong>der</strong>n ist zum einen von den fallspezifischen Gegebenheiten des zu<br />

untersuchenden Produktsystems abhängig ([57]) und basiert auf unterschiedlich begründbaren<br />

bzw. mit unterschiedlicher Argumentation und differenzierter Motivation untersetzten Verteilungsmodellen.<br />

Diese können die Produktbilanz je nach Wahl <strong>der</strong> Verteilungsmethode<br />

unterschiedlich beeinflussen (vgl. z.B. [58], [59], [60]).<br />

Das in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit betrachtete Produktsystem Pkw ist generell durch seine Langlebigkeit,<br />

eine hohe Komplexität und eine Vielzahl an verwendeten Materialien<br />

charakterisiert. Im Hinblick auf die Auswahl einer entsprechenden Allokationsmethode ergibt<br />

sich zwingend, dass diese konsistent auf alle verwendeten Materialien anwendbar sein muss<br />

und die gesetzten Bilanzgrenzen für alle Materialien gleich gelten. An<strong>der</strong>s ausgedrückt: Im<br />

Hinblick auf die verwendete Allokationsmethode ergibt sich das spezifische Problem <strong>der</strong><br />

Anwendung einer Verteilungsmethode, die adäquat für jegliche vorhandenen Materialien<br />

einsetzbar ist.<br />

22 Erörterungen zur Systemraumerweiterung finden sich in [24], [55], [56]

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