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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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38<br />

Ansatz nach Eberle [73]<br />

3 Allokationsmethodik<br />

Eberle stellt im Vorhinein einen Ansatz zur Berücksichtigung <strong>der</strong> Materialqualität vor, in dem<br />

die Qualitätsverluste des Ausgangswerkstoffes über die Aufkonzentration verschiedener<br />

Legierungselemente im Sekundärwerkstoff beim Durchlaufen verschiedener Lebenszyklen<br />

erfasst werden. Die Beschreibung dieses Ansatzes führt Eberle wie<strong>der</strong>um zu einem<br />

marktpreisbasierten Ansatz.<br />

Das Modell zur Beschreibung <strong>der</strong> Qualitätsverluste wird <strong>am</strong> Beispiel <strong>der</strong> Aluminiumblechverwertung<br />

erstellt, die mit <strong>der</strong> Vermischung und d<strong>am</strong>it <strong>der</strong> Auflegierung bzw. Verunreinigung<br />

von Aluminium-Knetlegierungen mit an<strong>der</strong>en Al-Legierungen verbunden ist. Zur<br />

Beschreibung <strong>der</strong> verbleibenden Qualität des Sekundärmaterials wird ein von [74] zur Beschreibung<br />

<strong>der</strong> technischen Qualität <strong>eines</strong> Werkstoffes entwickelter Qualitätsindikator für<br />

Aluminium-Knetlegierungen auf die höheren Grenzkonzentrationen von Al-Gusslegierungen<br />

angepasst. Die Erfassung <strong>der</strong> einzelnen Legierungs- als auch <strong>der</strong>en zugehöriger Grenzkonzentrationen<br />

stellt sich jedoch als Problem dar. Ebenso problematisch erscheint die<br />

Schlussfolgerung, dass die Berücksichtigung des Qualitätsverlustes von den realen Gegebenheiten<br />

<strong>am</strong> Aluminiummarkt abhängig ist. Eberle kommt dabei zu dem Schluss, dass im<br />

vorliegenden Fall die Verbindung <strong>der</strong> qualitativen Eigenschaften des Werkstoffes mit dessen<br />

quantitativer Verfügbarkeit durch den Marktpreis abgebildet wird und sieht den Marktpreis<br />

als den geeignetesten Verteilungsschlüssel bei <strong>der</strong> ökologischen Bewertung von Sekundärrohstoffen<br />

im open-loop Recycling. Für die Aufteilung <strong>der</strong> Umweltlasten wird demnach das<br />

Verhältnis des Preises des Sekundärmaterials zum Preis des Primärmaterials bestimmt (vgl.<br />

Abbildung 3-10).<br />

Ansatz nach Guinee [64]<br />

Anhand zweier hypothetischer Fälle von open-loop Recycling wird <strong>am</strong> Beispiel Aluminium<br />

in <strong>der</strong> Arbeit von Guinee die Anwendung <strong>eines</strong> ökonomischen Allokationsprinzips dargestellt.<br />

Für die Verteilung <strong>der</strong> Umweltlasten werden die Prozesse <strong>der</strong> betrachteten<br />

Lebenszyklen unter dem Gesichtspunkt des ökonomischen Wertes des Recyclingmaterials<br />

o<strong>der</strong> –bauteils betrachtet. Än<strong>der</strong>t sich zum Beispiel infolge des S<strong>am</strong>mlungs- und Demontageprozesses<br />

<strong>der</strong> negative Marktwert des Aluminiums <strong>eines</strong> genutzten Bauteils zu einem<br />

positiven Marktwert, handelt es sich hierbei um einen Recyclingprozess, <strong>der</strong> einen<br />

Umkehrpunkt für den Marktwert des genutzten Bauteils und des Aluminiums darstellt. Daher<br />

erfolgt in diesem Prozess die Aufteilung <strong>der</strong> Umweltlasten auf die beiden direkt beteiligten<br />

Lebenszyklen. Der entsprechende Allokationsfaktor berechnet sich aus dem Verhältnis des<br />

Marktwertes des Inputflusses mit dem negativen Marktwert (genutztes Bauteil) zum positiven<br />

Marktwert des Outputflusses (Aluminiumschrott). Ein negativer Marktwert ist gleichbedeutend<br />

mit einem Abfallfluss und wird dem direkt verantwortlichen Lebenszyklus angelastet.<br />

Die Prozesse <strong>der</strong> Primärmaterialherstellung werden bei dieser Methode voll dem ersten<br />

Lebenszyklus angelastet. In Abbildung 3-11 ist anhand <strong>eines</strong> fiktiven Beispiels das Prinzip<br />

des Ansatzes graphisch veranschaulicht.

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