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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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3 Allokationsmethodik 49<br />

B.) Es wird eine volle Gutschrift für recyceltes Material gegeben. Der erste Lebenszyklus<br />

trägt nur die Umweltlasten <strong>der</strong> Primärmaterialherstellung, die mit <strong>der</strong> Beseitigung des<br />

Materials als Abfall verbunden sind einschließlich <strong>der</strong> Umweltlasten aus <strong>der</strong><br />

Abfallbeseitigung. Das heißt, <strong>der</strong>jenige Lebenszyklus, an dessen Ende das Material als<br />

Abfall beseitigt werden muss, trägt die ges<strong>am</strong>te Last <strong>der</strong> Primärherstellung (Prinzip<br />

<strong>der</strong> letzten Verantwortung, [70]).<br />

Variationen <strong>der</strong> zwischen diesen Grenzfällen liegenden Verteilungsmodelle bestehen zum<br />

einen durch unterschiedliche Verteilung anhand von Faktoren, die die Umweltlasten auf <strong>der</strong><br />

Basis von physikalischen, ökonomischen o<strong>der</strong> einer Kombination aus beiden Kriterien<br />

aufschlüsseln, und zum an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> unterschiedlichen Betrachtungsweise, welchem<br />

Lebenszyklus die Recycling- und Abfallbeseitigungsprozesse zuzurechnen sind. Häufig sind<br />

die Ansätze zu Verteilungsmethoden auch im Hinblick auf Motivation und Gegenstand <strong>der</strong><br />

Untersuchung zu betrachten.<br />

Daraus ergeben sich einige grundsätzliche generelle Schlussfolgerungen für einen<br />

Verteilungsansatz:<br />

Bei dem Problem <strong>der</strong> Allokation von Umweltlasten im Zus<strong>am</strong>menhang mit<br />

Recyclingprozessen muss man einräumen, dass es keine allgemeingültige Lösung<br />

geben kann. Es handelt sich um ein „künstliches Problem“ und daher richtet sich die<br />

Suche auf eine gleichermaßen charakterisierte Lösung. Im Ergebnis dieser<br />

Überlegungen sollte ein gangbarer Weg gefunden werden, <strong>der</strong> verständlich und<br />

nachvollziehbar ist, auf logischen Beziehungen basiert, konsistent anwendbar ist, <strong>der</strong><br />

eine gewisse Gerechtigkeit zeigt und mit dem sich alle Involvierten arrangieren<br />

können.<br />

Zunächst unabhängig von <strong>der</strong> Benennung einer bestimmten Allokationsmethode, geht<br />

es zuerst um eine nachvollziehbare klare Transparenz <strong>der</strong> favorisierten Methode, im<br />

Kontext d<strong>am</strong>it die Begründung <strong>der</strong> Auswahl und schließlich ihre konsistente Nutzung.<br />

Eine einseitige Anrechnung <strong>der</strong> Umweltlasten aus <strong>der</strong> Primärherstellung im Sinne<br />

einer ersten o<strong>der</strong> letzten Verantwortung sollte vermieden werden, da sowohl <strong>der</strong> erste<br />

Lebenszyklus als auch die rezyklataufnehmenden Lebenszyklen einen Nutzen aus dem<br />

Material tragen. Die weiteren Gründe wurden bereits oben ausführlich erläutert.<br />

Eine Allokation auf <strong>der</strong> Basis <strong>eines</strong> Qualitätsindikators, d.h. <strong>eines</strong> Faktors, <strong>der</strong> die<br />

Eigenschaften des Recyclingmaterials direkt o<strong>der</strong> indirekt beschreibt (z.B.<br />

Legierungszus<strong>am</strong>mensetzung, Marktwert), wäre denkbar, wenn abgesichert ist, dass<br />

o die Materialqualität tatsächlich durch den Qualitätsindikator beschrieben wird und<br />

o <strong>der</strong> Qualitätsindikator konsistent auf alle verschiedenen Materialien in einem<br />

Produkt anwendbar ist.<br />

⎯ Dies ist bei keinem <strong>der</strong> bis dato existierenden Ansätze auf Basis <strong>eines</strong><br />

Qualitätsindikators <strong>der</strong> Fall.<br />

Bei langen Lebenszyklen sollte <strong>der</strong> Zeitfaktor berücksichtigt werden.

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