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Ökobilanzierung der Altfahrzeugverwertung am Fallbeispiel eines ...

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4 Recyclingprozesse im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Altfahrzeugverwertung</strong><br />

und die Umsetzung im GaBi-Modell<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Modellierung und <strong>der</strong> Daten<br />

Der inputspezifisch modellierte Prozess <strong>der</strong> Sekundärbrennstoffverwertung im Zementwerk<br />

wird für den Einsatz von Altöl als Sekundärbrennstoff angepasst. Die Anpassung umfasst die<br />

Eingabe <strong>der</strong> Elementarzus<strong>am</strong>mensetzung des Altöls über freie Par<strong>am</strong>eter <strong>der</strong> einzelnen<br />

Elemente [147]. Zusätzlich wird <strong>der</strong> Heizwert des Altöls für die Berechnung <strong>der</strong> substituierten<br />

Brennstoffenergie angegeben.<br />

Detaillierte Ausführungen zur Berechnung <strong>der</strong> spezifischen Emissionsvektoren in <strong>der</strong><br />

Modellierung des Zementwerksprozesses sowie die Prozessbeschreibung finden sich in<br />

Kapitel 4.6.2.<br />

Bremsflüssigkeit<br />

Als Basis für Bremsflüssigkeit mit Anfor<strong>der</strong>ungen für den Pkw-Bereich wird Polyalkylen-<br />

Glykolether verwendet. Neben 60 - 95 % Polyethylenglykol besteht Bremsflüssigkeit zu 5 -<br />

40 % aus Polyglykol und 1 - 2 % aus Additiven [132]. Der Heizwert <strong>der</strong> Bremsflüssigkeit<br />

beträgt ca. 18 MJ/kg [152].<br />

Für den Umgang mit gebrauchter Bremsflüssigkeit ist getrenntes S<strong>am</strong>meln, Lagern und<br />

Entsorgen vorgeschrieben. Da sie wassergefährdend ist, gehört sie nach <strong>der</strong> TA Abfall zu den<br />

beson<strong>der</strong>s überwachungsbedürftigen Abfällen. Ist keine Verwertung möglich, dann muss die<br />

Bremsflüssigkeit <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>abfallverbrennung zugeführt werden [135].<br />

Verwertungsverfahren:<br />

Die Aufbereitung gebrauchter Bremsflüssigkeit auf Polyglykoletherbasis wird zurzeit<br />

erfolgreich durch die Anwendung von zwei verschiedenen Recyclingverfahren durchgeführt:<br />

Dem Verfahren <strong>der</strong> Firma NTL in Schleswig-Holstein und dem Orthene-Verfahren. Im<br />

Vergleich unterscheiden sich die Prozessvarianten im verfahrenstechnischen Aufwand und<br />

demzufolge auch in <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Recycling-Bremsflüssigkeit.<br />

Bei dem sogenannten NTL-Verfahren wird nach einer qualitativen Analyse 73 die recycelbare<br />

Bremsflüssigkeit durch Sedimentation, nachfolgende Verdünnung mit Wasser und<br />

anschließende Verd<strong>am</strong>pfung gereinigt. Die so gereinigte Bremsflüssigkeit durchläuft<br />

anschließend drei weitere Verfahrensschritte. Im ersten Schritt wird <strong>der</strong> Bremsflüssigkeit<br />

durch Alkoholyse (Umesterung) <strong>der</strong> Boranteil entzogen. Anschließend wird <strong>der</strong> als Rückstand<br />

verbliebene freie Glykolether destilliert. Nach <strong>der</strong> Destillation liegt ein hochr<strong>eines</strong><br />

Glykolethergemisch vor, aus dem im letzten Verfahrensschritt durch Veresterung mit <strong>der</strong><br />

vorher gewonnenen Borsäure ein neuer Grundstoff erzeugt wird. Dieser dient <strong>der</strong> chemischen<br />

Industrie als Rohstoff, z.B. für die Synthese neuer Bremsflüssigkeit. Aus dem<br />

Aufbereitungsprozess erhält man 95 % hochwertigen Rohstoff und 5 % Abfall zur<br />

Beseitigung.<br />

73 Stark verschmutzte Bremsflüssigkeit geht zur Son<strong>der</strong>abfallverbrennung.<br />

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