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MEW-Band-31 - Marx wirklich studieren!

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17<br />

<strong>Marx</strong> an Victor Le Lubez<br />

in London<br />

[London] 15. Febr. 1865<br />

Mein lieber Le Lubez,<br />

Der Erfolg unserer Gesellschaft mahnt uns zur Vorsicht. Meiner Meinung<br />

nach würde die Aufnahme des Herrn Beales in unseren Rat die ganze<br />

Sache verderben. 1 Ich halte ihn für einen ehrlichen und wohlmeinenden<br />

Mann; trotzdem ist er und kann er nichts anderes sein als ein bourgeoiser<br />

Politiker. Er ist schwach, mittelmäßig und ehrgeizig. Bei der nächsten<br />

Parlamentswahl will er für Marylebone kandidieren. Schon allein diese Tatsache<br />

sollte seine Aufnahme in unser Komitee ausschließen. Wir dürfen<br />

nicht zum Sprungbrett kleinlichen parlamentarischen Ehrgeizes werden.<br />

Sie können sicher sein, daß bei einer Zulassung von Beales le ton cordial,<br />

sincere et franc2, der unsere gegenwärtigen Debatten auszeichnet, verschwinden<br />

und Wortkrämerei Platz machen wird. Auf Beales wird Taylor<br />

folgen, dieser unerträgliche Flegel und Speichellecker.<br />

In den Augen der Öffentlichkeit würde unsere Gesellschaft durch die<br />

Zulassung von Beales einen ganz anderen Charakter bekommen: wir würden<br />

zu einer der zahlreichen Gesellschaften, die er mit seiner Gönnerschaft<br />

beehrt. Wo er seinen Fuß hinsetzt, da werden andere seiner Klasse folgen,<br />

und unsere bisher so erfolgreichen Bemühungen, die englische Arbeiterbewegung<br />

von jeder Bevormundung der Mittelklasse oder der Aristokratie<br />

zu befreien, wären vergebens gewesen.<br />

Ich weiß von vornherein, daß die Fragen, hauptsächlich sozialer Art, die<br />

sich nach einer Zulassung von Beales ergeben werden, ihn zwängen, zurückzutreten.<br />

Wir werden Manifeste über die Bodenfrage usw. vorzubereiten<br />

haben, die er nicht unterzeichnen £ann. Ist es da nicht viel besser, ihn<br />

nicht erst aufzunehmen, anstatt ihm später Gelegenheit zu geben, sich von<br />

uns loszusagen? 3<br />

1 Siebe vorl. <strong>Band</strong>, S. 85/86 - 2 der herzliche, aufrichtige und offene Ton - 8 Die folgenden

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