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MEW-Band-31 - Marx wirklich studieren!

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<strong>31</strong>6 Am 15. Februar 1867 hatte Ludwig Kugelmann <strong>Marx</strong> eine in der „Zeitung für Norddeutschland"<br />

am 15. Februar veröffentlichte Notiz zugeschickt, in der es hieß, <strong>Marx</strong> wolle<br />

den Kontinent bereisen, um für die nächste polnische Insurrektion Propaganda zumachen.<br />

Am 18. Februar sandte <strong>Marx</strong> eine „Berichtigung" (siehe <strong>Band</strong> 16 unserer Ausgabe, S.205)<br />

an Kugelmann (siehe vorl. <strong>Band</strong>, S.539) und bat ihn, sie in der genannten Zeitung oder in<br />

anderen Lokalblättern unterzubringen. <strong>Marx</strong> hielt die Veröffentlichung seiner „Berichtigung"<br />

für wichtig, weil er tatsächlich die Absicht hatte, nach Deutschland zu fahren, um<br />

seinem Verleger Otto Meißnerin Hamburg das Manuskript des ersten <strong>Band</strong>es des „Kapitals"<br />

zu überbringen, mit ihm die Herausgabe seines Werkes zu besprechen und persönliche<br />

Angelegenheiten zu regeln (siehe vorl. <strong>Band</strong>, S.539).<br />

Am 22. Februar 1867 übermittelte Kugelmann <strong>Marx</strong> ein in der „Zeitung für Norddeutschland"<br />

am 21. Februar 1867 veröffentlichtes Dementi der Redaktion, um das <strong>Marx</strong><br />

gebeten hatte. Kugelmann schrieb dazu: „Einliegend der Sie betreffende Passus aus der<br />

gestrigen .Zeitung für Norddeutschland'. Ich vermute, derselbe stammt aus einer lithographischen<br />

Korrespondenz, denn als ich einige Andeutungen über den nicht ganz gewöhnlichen<br />

Blödsinn jener polnisch-sozialen Reise durch Deutschland machte, bemerkte<br />

einer der Redakteure: die Notiz sei durch die ganze deutsche Presse gegangen, und... ,es<br />

ist von unserem Berliner Doppelparagraph-Korrespondenten'."<br />

Am 10. April 1867 fuhr <strong>Marx</strong> von London nach Hamburg und besuchte Kugelmann<br />

in Hannover, er blieb bis Mitte Mai. Auf seiner Rückreise von Hannover nach<br />

London hielt er sich am 16./17. Mai noch einmal in Hamburg auf, um weitere Verhandlungen<br />

mit Otto Meißner zu führen. 277 278 283<br />

<strong>31</strong>7 Bei den Wahlen im Februar 1867 zum konstituierenden Norddeutschen Reichstag, der<br />

die Verfassung des Norddeutschen Bundes beschloß, waren August Bebel im Wahlkreis<br />

Glauchau-Meerane und der Advokat Reinhold Schraps im Wahlkreis Zwickau-Crimmitschau<br />

als Vertreter der Sächsischen Volkspartei gewählt worden. Bebel siegte bereits im<br />

ersten Wahlgang über seine Gegner und zog als erster Arbeitervertreter in ein deutsches<br />

Parlament ein. Liebknecht, der ebenfalls kandidiert hatte, war Ende 1866 in Berlin zu drei<br />

Monaten Gefängnis verurteilt worden, die er bis auf den letzten Tag abbüßen mußte.<br />

Dadurch war er in der Wahlagitation behindert und kam nicht durch. 279<br />

<strong>31</strong>8 Der konstituierende Norddeutsche Reichstag beriet vom 24. Februar bis 17. April 1867<br />

den von der preußischen Regierung ausgearbeiteten Verfassungsentwurf für den Norddeutschen<br />

Bund. Der Verfassungsentwurf spiegelte die neuen politischen Machtverhältnisse<br />

wider. Am 16. April 1867 nahm der Reichstag die Verfassung des Norddeutschen<br />

Bundes an, die am 1. Juli 1867 in Kraft trat. Im Norddeutschen Bund, dem sich 21 Kleinstaaten<br />

und Freie Städte anschlössen, besaß Preußen das Ubergewicht über die anderen<br />

Staaten, und seine Regierung, besonders Bismarck, eine beherrschende Stellung gegenüber<br />

dem Parlament. 279<br />

<strong>31</strong>9 Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland hatte mit dem Sieg Preußens über<br />

Österreich im Preußisch-Österreichischen Krieg geendet. Damit hatte Bismarck einen<br />

entscheidenden Schritt zur Vereinigung Deutschlands von oben getan. Er verleibte<br />

Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und die Freie Stadt Frankfurt a. M.<br />

der preußischen Monarchie ein (vgl. Anm.283 und 292). Er schob den altersschwachen<br />

und nur noch den partikularist ischen Kräften dienenden Bundestag beiseite und gründete<br />

den Norddeutschen Bund. (Siehe auch Anm.<strong>31</strong>8.) 279 375 521<br />

320 Am 2. März 1867 hatte der „Hermann" eine Erklärung Wilhelm Stiebers nachgedruckt,<br />

die in der Berliner „Volks-Zeitung" erschienen war. Stieber wollte mit seiner Erklärung

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