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George Orwell 1984 - staticfly.net

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einen Augenblick in die Nase stieg und sich dann wieder<br />

verflüchtigte.<br />

»Kaffee«, murmelte er, »echter Kaffee.«<br />

»Es ist Kaffee für die Innere Partei. Ich habe ein ganzes Kilo<br />

davon mit«, sagte sie.<br />

»Wie bist du zu all diesen Dingen gekommen?«<br />

»Es sind alles Sachen für die Innere Partei. Es gibt nichts, was<br />

diese Schweine nicht haben; einfach nichts. Aber natürlich<br />

klauen die Kellner, die Dienstboten und die Angestellten, und...<br />

schau her, ich habe auch ein Päckchen Tee.«<br />

Winston hatte sich eben niedergehockt. Er riss eine Ecke des<br />

Päckchens auf.<br />

»Echter Tee! Keine Brombeerblätter!«<br />

»Es gab in letzter Zeit haufenweise Tee. Sie haben Indien<br />

erobert oder so etwas Ähnliches«, sagte sie beiläufig. »Aber hör<br />

zu, Liebster. Tu mir den Gefallen und dreh dich drei Minuten<br />

um. Geh und setz dich auf die andere Seite vom Bett. Tritt nicht<br />

zu nah ans Fenster. Und dreh dich nicht um, ehe ich dir's nicht<br />

sage.«<br />

Winston starrte versunken durch den Musselinvorhang<br />

hindurch. Unten im Hof ging die Frau mit den geröteten Armen<br />

noch immer zwischen dem Waschzuber und der Wäscheleine<br />

hin und her. Sie nahm gerade wieder zwei Klammern aus dem<br />

Mund und sang mit gefühlvoller Stimme:<br />

»Man sagt, die Zeit heile alles,<br />

Es heißt, man kann alles vergessen,<br />

Aber vom Schmerz meines Falles,<br />

Von dem bleib' ich ewig besessen!«<br />

-168-

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