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George Orwell 1984 - staticfly.net

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Aber in wie weiter Ferne diese Zukunft liegt, weiß niemand.<br />

Es kann in tausend Jahren sein. In der Gegenwart ist nichts<br />

anderes möglich, als den Bereich der Gesundung Schritt um<br />

Schritt zu vergrößern. Wir können nicht als Gesamtheit<br />

vorgehen. Wir können nur unsere Erkenntnisse von Mensch zu<br />

Mensch, von Generation zu Generation weitergeben. In<br />

Anbetracht der Gedankenpolizei gibt es keinen anderen Weg.«<br />

Er hielt inne und blickte zum drittenmal auf seine<br />

Armbanduhr.<br />

»Es ist nachgerade an der Zeit für Sie zu gehen, Genossin«,<br />

sagte er zu Julia. »Warten Sie. Die Karaffe ist noch halbvoll.«<br />

Er füllte die Gläser und hob sein eigenes Glas am Stiel.<br />

»Auf was soll es diesmal sein?« sagte er, noch immer mit dem<br />

gleichen leisen Anflug von Ironie. »Auf den Untergang der<br />

Gedankenpolizei? Auf den Tod des Großen Bruders? Auf die<br />

Menschheit? Auf die Zukunft?«<br />

»Auf die Vergangenheit«, sagte Winston.<br />

»Die Vergangenheit ist wichtiger«, pflichtete O'Brien ernst<br />

bei.<br />

Sie leerten ihre Gläser, und einen Augenblick später stand<br />

Julia auf, um zu gehen. O'Brien nahm eine kleine Schachtel von<br />

einem Schränkchen herunter und reichte ihr eine flache weiße<br />

Tablette, die er sie auf die Zunge zu legen aufforderte. Es war<br />

wichtig, meinte er, nicht nach Wein zu riechen, wenn man<br />

hinausging: die Fahrstuhlführer waren sehr aufmerksame<br />

Beobachter. Sobald sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte,<br />

schien er ihr Vorhandensein vergessen zu haben. Er ging noch<br />

ein- oder zweimal im Zimmer hin und her, dann blieb er stehen.<br />

»Es gibt noch Einzelheiten zu besprechen«, sagte er. »Ich<br />

nehme an, Sie haben irgendein Versteck?«<br />

Winston berichtete von dem Zimmer über Mr. Charringtons<br />

Laden.<br />

-210-

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