09.02.2014 Aufrufe

Endlagerauslegung und -optimierung, Bericht zum ... - PTKA - KIT

Endlagerauslegung und -optimierung, Bericht zum ... - PTKA - KIT

Endlagerauslegung und -optimierung, Bericht zum ... - PTKA - KIT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

lung zu unterschiedlichen Gebirgsspannungen, insbesondere auch Zugspannungen<br />

kommt.<br />

Abhängig von den thermo-mechanischen Randbedingungen weist Steinsalz eine große<br />

Bandbreite bzgl. der wirkenden Deformationsmechanismen aus. Unter hinreichender<br />

Einspannung <strong>und</strong> kleinen Deviatoren, wie sie im Fernfeld vorherrschen, dominieren<br />

thermoelasto-visko-plastische Prozesse, wie sie in Anhang B.3 beschrieben sind, die<br />

allgemein phänomenologisch in einem volumenkonstanten Kriechen <strong>zum</strong> Ausdruck<br />

kommen. Dabei werden Spannungen im Salzgestein abgebaut (s. u.).<br />

Bei den hier relevanten Nahfeldeffekten können zusätzlich noch Schädigungsprozsse<br />

auftreten. In der Salzmechanik werden zwei Schädigungsgrenzen unterschieden: Als<br />

untere Grenze beschreibt die Dilatanzgrenze eine Grenze, unterhalb der alle Deformationsprozesse<br />

bruchlos <strong>und</strong> ohne dilatante Verformung (schädigungsfrei) ablaufen, wie<br />

sie zuvor beschrieben wurden. Oberhalb der Dilatanzgrenze kommt es zu Rissbildung<br />

(beschrieben als Dilatanz, d. h. Volumenzunahme infolge von Rissöffnung). Die Mikrorisse<br />

vernetzen sich im Lauf der Zeit zu Makrorissen. Die Geschwindigkeit dieses<br />

Wachstums hängt vom Maß der Überschreitung der Dilatanzgrenze <strong>und</strong> der kleinsten<br />

Normalspannung ab. Ein kurzfristiges Versagen tritt ein, wenn der Spannungszustand<br />

die Bruchgrenze erreicht <strong>und</strong> die Tragfähigkeit des Salzgesteins bis auf ein Restfestigkeitsniveau<br />

abfällt. Sowohl die Dilatanzgrenze als auch die Bruchgrenze können in Abhängigkeit<br />

von invarianten Spannungsgrößen beschrieben werden.<br />

In einem eingespannten System führt eine Temperaturänderung über die Wärmeausdehnung<br />

des Materials zu zusätzlichen thermischen Zwangsspannungen. Es hängt<br />

vom Gesamtspannungszustand ab, ob diese Zusatzbeanspruchung dilatant oder nichtdilatant<br />

aufgenommen werden kann. Spannungsspitzen werden durch die Kriechfähigkeit<br />

des Steinsalzes, aber auf jeden Fall im Lauf der Zeit abgebaut.<br />

Im vorliegenden Betrachtungsfall wird das Salzgebirge vom Streckenmantel aus abgekühlt.<br />

Dadurch verschiebt sich die maximale Hauptspannung in die Richtung von Zugspannungen.<br />

In der Frühphase der Abkühlung ist unmittelbar an der Kontur mit Zugspannungen<br />

zu rechnen, die zu Schädigungen mit Ausbildung einer erweiterten<br />

Auflockerungszone führen können. Allerdings ist ohnehin bereits wegen des gebirgsmechanisch<br />

hohen Temperaturniveaus <strong>und</strong> der daraus resultierenden hohen Kriechfähigkeit<br />

des Steinsalzes mit der Folge erhöhter Konvergenz (Querschnittsreduzierung)<br />

<strong>und</strong> daraus resultierender intensiver Beraubearbeit zu rechnen, um die Strecken offen<br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!