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Endlagerauslegung und -optimierung, Bericht zum ... - PTKA - KIT

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3.1.1 Thermische Auslegungsanforderungen<br />

Das Ziel der in dieser Arbeit beschriebenen thermischen Berechnungen ist es, die<br />

thermische Belastung des Wirtsgesteins abzuschätzen. Für eine bestimmte Einlagerungskonfiguration<br />

bestehend aus Einlagerungskonzept <strong>und</strong> Behälterbauweise lassen<br />

sich Bemessungswerte substituieren. Das ist in der Vergangenheit erfolgt /MER 79/,<br />

/FRE 85/, indem die Grenztemperatur <strong>zum</strong> Schutz der chemischen Integrität der Glasmatrix<br />

in einer CSD-V eingehalten wird, wenn die Temperatur auf der Behälteroberfläche<br />

den thermischen Auslegungswert von 200 °C für Steinsalz nicht überschreitet<br />

/WOL 12/. In dem damals untersuchten Konzept erfolgte die Einlagerung unmittelbar<br />

im Steinsalz. Eine abweichende Einlagerungskonfiguration, wie sie sich z. B. aus der<br />

Einlagerung von CSD-V in POLLUX ® -Behältern in Strecken oder in Triple-Packs in verrohrten<br />

Bohrlöchern ergibt, erfordert eine Neubewertung. Die thermische Auslegung<br />

der Behälter ist Bestandteil der Behälterzulassung, so dass keine maximal zulässigen<br />

Grenztemperaturen für den Behälter <strong>und</strong> die darin enthaltenden Materialien abgeleitet<br />

<strong>und</strong> in den Berechnungen berücksichtigt werden.<br />

Das Wirtsgestein besteht im Umfeld der Einlagerungsfelder aus Steinsalzen der Zechsteinserie<br />

2 (z2). In einer Entfernung von ca. 50 m zu den Richtstrecken ist beim Übergang<br />

vom z2 <strong>zum</strong> Zechstein 3 (z3) mit carnallitischem Gestein zu rechnen, dem Kaliflöz<br />

Staßfurt z2SF sowie im Anschluss daran mit Hauptanhydrit z3HA /BOR 08/. Aus<br />

thermischer Sicht ergibt sich für diese drei Gesteinstypen folgendes:<br />

−<br />

−<br />

Das Steinsalz des z2 liegt überwiegend als Hauptsalz vor. Hierbei handelt es sich<br />

im Wesentlichen um Halit. Ausgehend von der Häufigkeit <strong>und</strong> Verteilung des als<br />

Nebengemengeanteil vorkommenden Anhydrits (zwischen 2 % <strong>und</strong> 12 %) wird es<br />

feinstratigraphisch in Knäuelsalz z2HS1, Streifensalz z2HS2 <strong>und</strong> Kristallbrockensalz<br />

z2HS3 unterschieden. Erst im z2HS3 bzw. im Übergang <strong>zum</strong> Hangendsalz<br />

z2HG tritt bei Annäherung an die Hangendgrenze auf weniger als 10 m Polyhalit<br />

auf /BOR 08/. Polyhalit beginnt ab ca. 230 °C Kristallwasser freizusetzen /ROT 86/.<br />

Mit der Begrenzung der Maximaltemperatur im Steinsalz auf 200 °C ist die thermische<br />

Stabilität des Polyhalits sicher gewährleistet.<br />

Carnallitit zersetzt sich in Abhängigkeit vom Wasserdampfpartialdruck <strong>und</strong> der<br />

Temperatur /WOL 12/. Für ein vollständig eingespanntes <strong>und</strong> porenraumfreies System<br />

liegt der Schmelzpunkt bei 167,5 °C. Beide Bedingungen sind im Umfeld der<br />

Einlagerungsfelder erfüllt, solange keine Dilatanz im Carnallitit auftritt.<br />

Als Folge des bei der Auffahrung berücksichtigten Sicherheitsabstands werden<br />

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