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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Unwillkürlich muß man hier wieder an Justinger, Anshelm <strong>und</strong> Stettler<br />

denken, <strong>die</strong> ebenfalls einen amtlichen historiographischen Auftrag<br />

bekamen.<br />

Und <strong>die</strong> Verquickung von Bonivard mit <strong>Bern</strong> ist mehr als deutlich.<br />

Man muß annehmen, daß auch hier <strong>die</strong> Aare-Stadt im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

den Genfern fre<strong>und</strong>nachbarliche Hilfestellung in Sachen Chroniken<br />

geleistet hat.<br />

Als Fazit ist festzuh<strong>alten</strong>: Die Schwyzer Chronistik ist innerhalb weniger<br />

Jahrzehnten, vielleicht ab den späten 1730er Jahren entstanden.<br />

Die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Schreibern<br />

<strong>und</strong> Werken sind gering. – Die meisten Chronisten kannten sich untereinander.<br />

Vor wenigen Jahren hat das ein Schweizer Historiker, implizit <strong>und</strong><br />

sorgfältig abgewogen, mit folgenden Worten festgestellt:<br />

Obwohl <strong>die</strong> Abhängigkeiten <strong>und</strong> Übernahmen genauer zu untersuchen<br />

sind, gilt doch, daß das Geschichts- <strong>und</strong> „National-„Bewußtsein<br />

der <strong>alten</strong> <strong>Eidgenossen</strong>schaft weitgehend ein Kollektivwerk ist, von<br />

Männern unterschiedlicher – sozialer wie lokaler – Herkunft <strong>und</strong>, besonders<br />

wichtig, ungleicher Konfession (Maissen, 86).<br />

Zumindest von den bekanntesten Zürcher <strong>und</strong> Ostschweizer Chronisten,<br />

also Stumpf, Simler, Bullinger <strong>und</strong> Tschudi kann man analog zu<br />

Stettler in <strong>Bern</strong> eine gemeinsame Schreibstube – vielleicht sogar einen<br />

einzigen Schreiber annehmen.<br />

Schon <strong>die</strong> Todesdaten der vier genannten Historiographen unterscheiden<br />

sich nur um Jahre: Tschudi starb „1572“, Stumpf „1574“,<br />

Bullinger „1575“ <strong>und</strong> Simler „1576“.<br />

Zusammenfassend kann man über <strong>die</strong> alteidgenössische Chronistik<br />

sagen: <strong>Bern</strong> <strong>und</strong> Zürich gaben <strong>die</strong> Struktur vor <strong>und</strong> formten <strong>die</strong>se zu<br />

monumentalen Werken aus. Andere Orte folgten nach.<br />

Und nochmals muß gesagt werden: Neuausgaben <strong>und</strong> kritische Edition<br />

von Chroniken machen solange keinen Sinn, wie man am traditonellen<br />

biblisch-religiösen Bild der <strong>alten</strong> Geschichte festhält. In den<br />

<strong>alten</strong> Geschichtswerken findet sich nur ein Widerschein von Wahrheit<br />

– <strong>und</strong> <strong>die</strong> Chronologie ist so wieso eine fingierte Konstruktion.<br />

Die <strong>Bern</strong>er <strong>und</strong> Schwyzer Bilderchroniken<br />

Keine illustrierte Darstellung der älteren Schweizer Geschichte<br />

kommt ohne <strong>die</strong> Wiedergabe von Bildern aus den Schweizer Bilder-

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