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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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70<br />

den. Die „Römerzeit“ war zeitgleich zum „Mittelalter“ in der frühen<br />

Neuzeit.<br />

Die Münzen wurden gebraucht, sonst würde man sie nicht überall im<br />

Boden finden. – Aber aus ihnen läßt sich keine Geschichte belegen,<br />

nur eine Geschichtsdichtung.<br />

Der größte Hortf<strong>und</strong> von römischen Silbermünzen wurde in Kastelen<br />

bei Augst gemacht. Hier kamen über zwei Kilo Silbermünzen mit<br />

Prägungen vornehmlich des ephemeren spätrömischen Kaisers Postumus<br />

zum Vorschein. – Doch wie man den Schatz zeitlich <strong>und</strong> geschichtlich<br />

einordnen soll, ist <strong>und</strong> bleibt rätselhaft.<br />

Der berühmteste F<strong>und</strong> von römischen Goldmünzen in der Schweiz<br />

hingegen ist sicher einer Fälschung:<br />

1936 kamen bei Ausgrabungen im römischen Vicus von Lausanne-<br />

Vidy am Genfersee in einem Gebäude zwei Mal 35 Goldmünzen mit<br />

einem Gesamtgewicht von einem halben Kilo zum Vorschein.<br />

Die Münzen reichen vom Kaiser Vespasian bis zu Antoninus Pius. –<br />

Die Prägungen sind stempelfrisch. – Aber einige Autoren behaupten<br />

auch, <strong>die</strong> älteren Münzen zeigten Abnützungsspuren. – Was soll<br />

man da noch glauben?<br />

Die Goldmünzen von Vidy wurden geschaffen, um einer Ausgrabung<br />

etwas goldenen Glanz zu verleihen.<br />

Kunstgegenstände<br />

Wenn <strong>die</strong> konventionelle Geschichte der älteren Zeit unwissentlich<br />

noch heute eine Magd der Theologie ist, so <strong>die</strong> Kunstgeschichte eine<br />

gehorsame Dienerin der Geschichtswissenschaft.<br />

Die Betrachtung der Künste folgt in ihren Datierungen blind den Vorgaben<br />

der allgemeinen Geschichte. Also daß jede der behaupteten<br />

Epochen mit Artefakten vertreten sein muß. Und jeder zeitlich irgendwo<br />

eingeordnete Gegenstand <strong>die</strong>nt als Referenzwert für weitere<br />

Zuordnungen. Daß sich dabei <strong>die</strong> größten Widersprüche <strong>und</strong> Absurditäten<br />

ergeben, versteht sich von selbst.<br />

Lassen wir <strong>die</strong> Antike beiseite <strong>und</strong> betrachten kurz einige „mittelalterliche“<br />

Kunstgegenstände. Als erste große Stil-Epoche müßte <strong>die</strong> karolingische<br />

Zeit mit Karl dem Grossen vertreten sein. Doch der große<br />

Kaiser hinterließ bei uns kaum Spuren, schreibt das Handbuch der<br />

Schweizer Geschichte vielsagend (Handbuch, I, 123). Neben einem

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