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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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304<br />

Die zerstörten <strong>und</strong> beschädigten Skulpturen von der <strong>Bern</strong>er Münsterplattform<br />

wurden bereits erwähnt.<br />

Der Skulpturenf<strong>und</strong> auf der Münster-Plattform (Abbildung 22) belegt<br />

unzweifelhaft einen <strong>Bern</strong>er Bildersturm.<br />

Aber vor den 1740er Jahren ist das Ereignis nicht vorstellbar.<br />

Basel als dritte große Schweizer Stadt gehörte zu den ersten Orten,<br />

welche Luthers Schriften nachdruckte <strong>und</strong> wo reformatorische Gedanken<br />

wirkten.<br />

„Um 1521“ gärte es bereits stark. Die Frage war jetzt: Fand sich ein<br />

reformatorischer Kopf, der Ordnung in <strong>die</strong>sen Wirrwarr bringen konnte<br />

(Handbuch, I, 477)?<br />

In der erf<strong>und</strong>enen Geschichte kommen <strong>die</strong> richtigen Leute immer zur<br />

richtigen Zeit.<br />

„Im September 1522“ traf in Basel ein Flüchtling aus Weinsberg in<br />

Württemberg ein. Er hieß Johannes Huszgen, dessen Nachname als<br />

Haus-Schein gedeutet wurde, woraus der gelehrte Übername OIKO-<br />

LAMPADIOS, Ökolampad entstand.<br />

Der Theologe Ökolampad arbeitete eng mit Erasmus zusammen.<br />

Bald folgte auch ein Briefverkehr mit Zwingli. - Seinem Wirken ist es<br />

zuzuschreiben, daß Basel <strong>die</strong> Reformation zeitgleich mit <strong>Bern</strong> durchführte.<br />

Basel jedoch scheint als Humanistenstadt gemäßigter in der Ausführung<br />

gewesen sein. Auch <strong>die</strong> Bilder wurden später beseitigt oder<br />

verändert: Eine Marienfigur an der Marktfassade des Rathauses zum<br />

Beispiel wurde erst „1608“ in eine Justitia umgewandelt (Bildersturm,<br />

359).<br />

Abbildung 22: Antoniusfigur aus dem <strong>Bern</strong>er Skulpturenf<strong>und</strong><br />

aus: Bildersturm; Zürich 2000, 322<br />

Die kopflose Figur des Heiligen hat an ihrer Basis das Wappen der Erlach.

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