Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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In der Vorgeschichte gab es schon Vorformen von Städten, die Oppida.
- Aber oppidum bedeutet ganz einfach befestigter Ort oder
Burg. Die Festung kann groß oder klein sein.
Die großen keltischen Oppida in unserem Lande, etwa der Uetliberg
bei Zürich, Altenburg-Rheinau im Kanton Zürich und auf der anderen
Seite des Rheins in Baden-Württemberg, die bereits erwähnte Engehalbinsel
und Bremgarten bei Bern oder der Wistenlach (Mont Vully)
am Murtensee, waren große Befestigungen, aber wohl kaum
„Städte“.
Die ersten zentralen Orte in unserem Lande bildeten die Römerstädte:
Augusta Raurica - Augst, Vindonissa - Windisch, Aventicum -
Avenches, Noviodunum - Nyon und Octodurus - Martigny. Diese
formten das Rückgrat der „römischen“ Kultur, die eine Zeitlang das
Land beherrschte. Aber diese Baukultur wurde vollständig zerstört
oder abgetragen: Städte, Gutshöfe, Tempelbezirke, Wasserleitungen,
Strassen und Brücken.
Erstaunlich ist nun, daß die nachfolgenden Orte, die „mittelalterlichen“
Städte, meistens nicht an der Stelle der alten Römerstädte errichtet
worden sind.
Man müßte – wie gesagt – Augusta Raurica als Ur-Basel bezeichnen.
Aber die heutige Stadt dieses Namens steht weit weg von dem
alten Ort.
Das „römische“ Aventicum lag in der Broye-Ebene. Doch das heutige
Städtchen liegt auf einem Hügel – zwar innerhalb der großen alten
Stadtmauer, aber vorher nicht überbaut.
Windisch an der Stelle des alten Vindonissa war ein Dorf. Das Städtchen
Brugg entstand weiter unten in der Nähe eines spätrömischen
Kastells.
Nur in Nyon wurde das heutige Städtchen in einen Teil der weit größeren
Römerstadt hineingebaut.
In Zürich hat man südlich des Lindenhofs eine „römische“ Besiedlung
durch Ausgrabungen nachgewiesen. Aber als Stadt kann man
die wenigen Strukturen wohl nicht bezeichnen.
Das „antike“ Bern ist in dem Oppidum-System der Flußschleifen der
Enge und von Bremgarten, nördlich der heutigen Stadt zu sehen.