Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Nach dem Sieg von Laupen soll Bern aus unerklärlichen Gründen in
fürchterliche Not geraten sein: In der Stadt hätte man ein kleines
Brötchen (baculus panis) noch teilen müssen, und ein Maß Wein soll
für zehn bis zwölf Schilling gehandelt worden sein!
Solche herzzerreißenden Einzelheiten berichtet nicht Justinger, sondern
Johann von Winterthur (Johann von Winterthur, 164).
Weil die alte Überlieferung mehrdeutig ist, so sind auch im Laupenkrieg
gewisse grundlegende Dinge höchst unklar.
Beispielsweise hätte nach alter Berner Regierungstradition immer
der regierende Schultheiß, in diesem Falle ein Bubenberg, das Heer
anführen sollen. Daß dies ein Erlach war, führte zu der berühmten
„Erlach-Frage“, welche bei Franz Moser in seiner Monographie über
den Laupenkrieg ganze 23 Seiten einnimmt (Moser, 61 – 84).
Aber weil wir es hier mit erfundener Geschichte zu tun haben, ist es
irrelevant, dieser Frage auch nur ein Ansinnen zu widmen. Statt dessen
muß die Matrix beleuchtet werden, die hinter der Laupen-
Geschichte steht. Hier enthüllt sich durch die Geschichtsanalyse ein
faszinierender zweiter Teil.
Baselwind = Belisar & Amalasuntha
Wie bereits gesagt, verbirgt das Städtchen am Zusammenfluß von
Sense und Saane (Sarine) den Namen Neapel: LAUPEN = LPN >
NPL = Napols, Neapel, NEAPOLIS.
Da aber kann man sich fragen: Wieso trägt ein kleines Landstädtchen,
sechzehn Kilometer südwestlich von Bern, den Namen Neapel?
Das Staunen widerspiegelt ein Auffassungsproblem: Bei Laupen
denkt man zuerst an eine Schlacht und vergißt dabei, daß dieser
Krieg aus zwei Ereignissen zusammengesetzt ist: einer Belagerung
und einer Schlacht.
Die Verknüpfung zwischen Laupen, also Neapel, und einer Schlacht
führt bald zum Sagenkreis des trojanischen Krieges.
Bekanntlich begann diese sagenhafte Auseinandersetzung mit der
Belagerung einer stark befestigten Stadt. In der französischhomerischen
Version ist dies Troja.
Eine der vier wichtigsten Parallelgeschichten von Troja ist neben der
homerischen Version die byzantinisch-gotische Ausgestaltung.