Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Vor Murten ist ein Ulrich von Erlach zwar nur Unterführer, weil der
Zürcher Hans Waldmann den Oberbefehl führt. – Aber diese Verschiebung
hat einen Grund, wie wir sehen werden.
Sowohl in Laupen wie in Murten gibt es einen geistlichen Unterführer.
Bei Laupen ist es der Stadtpriester Diebold Baselwind, welcher
in der Schlacht auf einem Pferd reitet, die Hostie trägt und die Vorhut
anführt.
Bei Murten heißt der Unterführer Hans von Hallwyl. Auch dieser ist
ein Priester. Denn HALLWYL hat die gleiche hebräische Wurzel wie
HELVETIAM, Helvetia, nämlich haleviim, also die Priester.
Hallwyl befehligt wie Baselwind die eidgenössische Vorhut.
Sowohl bei Laupen wie bei Murten erringen die Berner mit ihren eidgenössischen
Verbündeten einen schnellen und vollständigen Sieg
über das adelige und fürstliche Reiterheer und machen riesige Beute.
Beide Ereignisse – Laupen und Murten - finden am Zehntausend-
Ritter-Tag statt. – Beim letzteren Krieg hat sich sogar eine bernische
Rats-Notiz erhalten, welche ausdrücklich empfiehlt, die Schlacht auf
dieses Datum anzusetzen!
Murten ist nicht nur eine vollständige Kopie von Laupen. Die dahinter
stehende Blaupause hat in einem gewissen Sinne sogar die Matrix
für alle größeren Kämpfe der alten Eidgenossen abgegeben.
Der Militärhistoriker Walter Schaufelberger drückt den Sachverhalt
im Handbuch der Schweizer Geschichte mit den Worten aus: In der
Grundanlage stimmt Laupen mit mancher früheidgenössischen
Schlacht überein (Handbuch, I, 223).
So glorreich die Siege der Berner und Eidgenossen auch waren, der
Gewinn des Krieges ist, von den Beutestücken abgesehen gering.
Zwar gab es nachher ein paar Ausfälle in den feindlichen Westen,
aber territoriale Vergrößerungen blieben aus. Dafür entstanden Hader
und Zwietracht.
Die Zerwürfnisse und das Elend nach Schlachtensiegen sind nicht
reale Ereignisse, sondern der Matrix geschuldet. Diese verlangt, daß
Erfolge in einem gewissen Sinne durch Unruhen und Zwietracht
ausgeglichen werden – offenbar um nicht den Zorn der Götter oder
des einen Gottes herauszufordern.