Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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schend, auf den Schlachtfeldern von Grandson und Murten (Deuchler,
a.a.O.).
Allerdings ist mehr als unglaubwürdig, daß Burgund durch ein kriegerisches
Abenteuer mit Bern und den Schwyzer Eidgenossen zum
Einsturz gebracht wurde.
Ein noch größeres Paradox ist das augenblickliche Ende des Burgunderreiches
nach dem Tode Karls des Kühnen „1477“. Es gibt
weder Rückzugsgefechte noch Restgebiete.
Und fast der Gipfel der Unmöglichkeit: Die Eidgenossen, welche
während drei Jahren den heroischen und gefährlichen Kampf allein
bestritten haben, erhalten von ihrem Sieg – ausgenommen der „Burgunderbeute“
– nicht den mindesten Gewinn.
Die Berner müssen ihre Grenzen im Westen sogar wieder zurücknehmen.
Und zwischen den Schwyzer Eidgenossen entsteht Hader und Zwietracht.
Im Stanser Verkommnis „1481“ wird dieses innere Zerwürfnis
notdürftig gekittet.
Nachdem die Absurdität der Burgunderkriege fürs Erste erwiesen ist,
soll eine Analyse der Parallelitäten geboten werden.
Es ist nicht nur das Alexander-Buch des Curtius Rufus, das Karl in
die Nähe des „antiken“ Makedonenherrschers rückt. Viele alte Geschichtsschreiber
ziehen Vergleiche.
Am deutlichsten sagt es Johannes Stumpf. Nach ihm ist Karl der
Kühne in ettlichen Stucken dem großen Alexander glych, in ettlichen
aber dem landfrässigen Julio Caesari.
Nach Albrecht von Bonstetten sei Karl mit Alkibiades, Nero und Judas
zu vergleichen.
Hans Knebel vergleicht in seinem Diarium den Burgunderherzog mit
den Türken (Thurcus ab oriente, dux Burgundie ab occidente). – Daß
mit der Erwähnung des Osmanischen Reiches auf die Zeit ab 1700
hingewiesen wird, sei am Rande vermerkt.
Und ebenfalls soll erwähnt werden, daß der erwähnte Tagebuchschreiber
Knebel just zur Zeit der Burgunderkriege in Basel geschrieben
hat. Es ist ein wahres Glück für die Nachwelt, daß Knebel
im rechten Augenblick zur Feder griff, sobald der Krieg Mittelpunkt
wurde (Feller/Bonjour, I, 40).