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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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ner ganzen Fülle <strong>und</strong> Tiefe (Handbuch, I, 439) entwickelte: Der Wille<br />

Gottes, seines Sohnes <strong>und</strong> <strong>die</strong> heiligen Schriften g<strong>alten</strong> für ihn nun<br />

als <strong>die</strong> alleinigen Gr<strong>und</strong>lagen des Glaubens.<br />

Die geistliche Propaganda Zwinglis war so erfolgreich, daß <strong>die</strong> Stadt<br />

schon „1524“ <strong>die</strong> Reformation durchführte.<br />

Aber auch <strong>die</strong> folgenden Jahre zeigten den Zürcher Theologen in einer<br />

geradezu stupenden Aktivität in der Verteidigung des neuen<br />

Glaubens <strong>und</strong> in der Abwehr von Altgläubigen <strong>und</strong> Wiedertäufern.<br />

Zwinglis Prestige als geistiger Kirchenfürst läßt sich daran ermessen,<br />

daß er für seinen Gang an <strong>die</strong> <strong>Bern</strong>er Disputation vom „Januar 1528“<br />

ein Geleit von 200 wohlgewappneten Männern bekam, wie Valerius<br />

Anshelm berichtet.<br />

Zwingli war bereits als Leutpriester auch ein militärischer Kämpfer.<br />

Und als Kirchenfürst von Zürich drängte er <strong>die</strong> Stadt zu einer kriegerischen<br />

Auseinandersetzung mit den eidgenössischen Orten, welche<br />

den neuen Glauben ablehnten. Es kam zum Krieg <strong>und</strong> zu Zwinglis<br />

Untergang.<br />

Die Zürcher entwickelten nämlich merkwürdigerweise wenig Eifer, für<br />

den neuen Glauben ins Feld zu ziehen. Viele zogen wyder iren willen<br />

– wie der Chronist Edlibach anmerkt - mit Zwingli in den Krieg.<br />

Bei Kappel am Albis kam es zur Schlacht mit den Schwyzer <strong>Eidgenossen</strong>.<br />

Die Städter mußten unter großen Verlusten zurückweichen.<br />

Zwingli selbst fiel.<br />

Bekanntlich werden zwei Kappeler Kriege genannt: 1529 <strong>und</strong> 1531.<br />

– Aus numerologischen Gründen muß das erste Datum als ursprünglich<br />

angesehen werden. Denn als natürliches Vorzeichen wütete<br />

„1529“ eine todbringende Pestkrankheit in Helvetien <strong>und</strong> Germanien,<br />

wie <strong>die</strong> Helvetische Chronologie vermeldet.<br />

Die Biographie Zwinglis ist detailliert bekannt, seine schriftlichen<br />

Zeugnisse umfangreich. Trotzdem stellt Zwingli eine Kunstfigur dar<br />

wie Luther, Calvin <strong>und</strong> <strong>die</strong> anderen Reformatoren.<br />

Bereits vorher wurde erwähnt, daß Erasmus in Basel stark auf Zürich<br />

<strong>und</strong> auf Zwingli einwirkte. Zwischen dem Humanisten <strong>und</strong> dem Reformatoren<br />

bestehen deutliche Verbindungen.<br />

Erasmus gab bekanntlich <strong>die</strong> Schriften von Basilius von Caesarea<br />

heraus - <strong>und</strong> verfaßte sie wohl auch. Und Zwingli war ein redegewandter<br />

Theologe, Reformer <strong>und</strong> Kirchenfürst.

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