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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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ligion, <strong>die</strong> ihren symbolischen Mittelpunkt in Neapel, Troja, Pompeji<br />

am Fuße des Vulkanbergs Vesuv hatte.<br />

Diese Zusammenhänge habe ich dem Buch Der Vesuv ist überall.<br />

Die vesuvianische Ortsnamenprägung der Schweiz. Mit einer Einführung<br />

über <strong>die</strong> Vesuv-Namen Europas behandelt. – Die Namenanalysen<br />

– besonders von Ortsnamen – sind hier in <strong>die</strong>ser Neubearbeitung<br />

gegenüber der ersten Ausgabe stark gekürzt worden.<br />

Die Ortsnamen unterschreiten nirgends eine bestimmte Zeitschwelle.<br />

Dasselbe gilt von den Namen <strong>und</strong> den Wörtern unserer Sprache.<br />

„Uralte“ Wörter <strong>und</strong> Sprachen in dem Sinne gibt es nicht, alle sind<br />

gleich jung.<br />

Der Bischof, italienisch vescovo, zum Beispiel ist ein Vesuv-Priester<br />

(VSC > VSL = VESULIUS, Vesuvius), der Bison oder das Wisent ein<br />

Byzanz-Tier (BSNT = BYZANTIUM), lieben ist ein von Neapel (LPN<br />

> NPL = NEAPEL) abgeleitetes Verb; in lateinisch <strong>und</strong> italienisch<br />

amare = lieben steckt Rom (MR > RM = ROMA).<br />

Der Vesuv, Neapel <strong>und</strong> Troja sind <strong>die</strong> Ursprungswörter der heutigen<br />

abendländischen Kultur.<br />

Urk<strong>und</strong>en<br />

Kaum ein Jahr vergeht, daß nicht ein Ort sein 750-, 900-, 1000- oder<br />

1100-jähriges Bestehen feiern kann. Das sind dankbare Anlässe für<br />

einen Lokalpatriotismus, aber jedesmal eine Niederlage für ein kritisches<br />

Geschichtsverständnis. Denn Gr<strong>und</strong> für solche Feiern sind <strong>die</strong><br />

windigsten <strong>und</strong> am wenigsten angefochtenen pseudohistorischen<br />

Dokumente, <strong>die</strong> es gibt: <strong>die</strong> Urk<strong>und</strong>en.<br />

Diplome oder Urk<strong>und</strong>en sind des Mittelalter-Forschers liebstes Kind.<br />

Mit ihnen kann er eine tausendjährige Epoche belegen. Die Urk<strong>und</strong>en<br />

beginnen nämlich schon „im 6. Jahrh<strong>und</strong>ert AD“ mit den Variae<br />

von Cassiodor. Dieser soll Hofkanzler des Ostgotenkönigs Theoderichs<br />

des Grossen gewesen sein <strong>und</strong> im hohen Alter in Kalabrien ein<br />

Kloster Vivarium gegründet haben. Von <strong>die</strong>sem Kloster <strong>und</strong> seinen<br />

angeblichen Buchschätzen hat sich nichts erh<strong>alten</strong>. Aber Vivarium =<br />

Fischteich muß für <strong>die</strong> Rettung der ganzen schriftlichen Hinterlassenschaft<br />

der Antike hinh<strong>alten</strong>.<br />

Wie mit Handschriften <strong>und</strong> Codices, so bekommt kaum jemand eine<br />

Urk<strong>und</strong>e im Original zu sehen. Dafür seien sie zu kostbar, heißt es.<br />

Nur in Abbildungen <strong>und</strong> hinter Glas anläßlich einer Ausstellung kann

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