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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Der Sinn <strong>die</strong>ser Burgdorfer Geschichte ist unklar.<br />

Die Geschichte von Sempach ist jener von Laupen nachgebildet.<br />

Und was den <strong>Bern</strong>ern <strong>und</strong> Luzernern recht war, brauchten auch <strong>die</strong><br />

Glarner. Sie erfanden <strong>die</strong> Schlacht von Näfels „1388“.<br />

Trotz ihrer schweren Niederlage bei Sempach wollten <strong>die</strong> Österreicher<br />

nicht auf Angriffe gegen einzelne Orte der Waldstätte verzichten.<br />

Also wandten sie sich gegen <strong>die</strong> Talschaft Glarus. Aber bei Näfels<br />

<strong>und</strong> Mollis an der Letzi – der gemauerten Talsperre – wurde das<br />

habsburgische Heer zurückgeschlagen. Der eidgenössische Ort bewahrte<br />

seine Freiheit.<br />

Wahrscheinlich ist <strong>die</strong> Näfels-Geschichte von der Tschudi-<br />

Schreibküche erf<strong>und</strong>en worden. Das belegt auch das sogenannte<br />

Näfelser Lied, welches Glareanus – einem Alter ego des großen Geschichtsschreibers<br />

– zugeschrieben wird.<br />

Wie bei Sempach fehlt in der Glarner Variation der Schlacht <strong>die</strong> vorgängige<br />

Belagerung einer Stadt. Aber dafür ist NÄFELS fast unverschleiert<br />

als NEAPEL zu erkennen.<br />

Die christliche Anspielung ist ebenfalls vorhanden: Die Glarner verschanzten<br />

sich hinter Näfels am RAUTI-Berg = RT = (C)R(S)T =<br />

CHRISTEN-Berg, bevor sie vorstürmten <strong>und</strong> dem Ritterheer eine Kalamität<br />

bereiteten.<br />

Die Appenzeller Kriege „zu Beginn des 15. Jahrh<strong>und</strong>erts“ sollten eine<br />

Ostschweizer Schwurgenossenschaft begründen.<br />

Auf päpstliche Aufforderung hin besetzten <strong>die</strong> <strong>Eidgenossen</strong> „1415“<br />

den bislang habsburgischen Aargau.<br />

Die Eroberung geschah während des konstantinischen Konzils von<br />

Konstanz – einer spätmittelalterlichen Parallele zum frühchristlichen<br />

Konzil von Nikäa.<br />

Nun waren um <strong>die</strong>se Zeit neben den Waldstätten auch <strong>Bern</strong> <strong>und</strong> Zürich<br />

im Schwyzer B<strong>und</strong>. Es ist deshalb absolut unplausibel, daß ausgerechnet<br />

der Aargau noch so lange in fremder Hand geblieben sein<br />

soll.<br />

Aber in der erf<strong>und</strong>enen Geschichte geht es nicht um Glaubwürdigkeit,<br />

sondern um Sinn.

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