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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Schon „um 400 AD“ habe sich der dortige Bischof dann einen repräsentativen<br />

Gebäudekomplex mit einer dreischiffigen Kirche <strong>und</strong> einem<br />

neuen Baptisterium errichten lassen.<br />

Im „5. Jahrh<strong>und</strong>ert“ sollen in Genf <strong>die</strong> „Burg<strong>und</strong>er“ geherrscht haben.<br />

Bei einem Bruderkrieg zwischen zwei Königen hätten <strong>die</strong> Gebäude<br />

gelitten. Doch man baute alles wieder auf <strong>und</strong> erweiterte den Komplex<br />

zu einer Doppelkirchen-Anlage.<br />

„Im 7. Jahrh<strong>und</strong>ert“ kam dann auf dem Genfer Stadthügel eine dritte<br />

Kirche hinzu; gegen „800“ auch ein drittes Baptisterium.<br />

Aber „um 1000“ war es offenbar vorbei mit der <strong>alten</strong> Herrlichkeit: Die<br />

ersten zwei Sakralbauten wurden abgetragen <strong>und</strong> durch „Domherren-Häuser“<br />

(!) <strong>und</strong> einen Friedhof ersetzt.<br />

Mehrere Jahrh<strong>und</strong>erte später mußten auch <strong>die</strong>se Strukturen für den<br />

Bau der heutigen Genfer Kathedrale weichen.<br />

Ärgerlich an <strong>die</strong>ser Baugeschichte ist nicht nur <strong>die</strong> völlig überzogene<br />

Chronologie, sondern auch <strong>die</strong> Verquickung mit einer unbewiesenen<br />

Geschichte: Was sollen <strong>die</strong> sagenhaften „Burg<strong>und</strong>er“ in der Westschweiz?<br />

- Wie behauptet man „Domherren“ vor tausend Jahren?<br />

Kunsthistoriker <strong>und</strong> Archäologen meinen, sie könnten <strong>und</strong> müßten<br />

altes Gemäuer auf ein Vierteljahrh<strong>und</strong>ert genau zeitlich einordnen –<br />

was manchmal sogar den logischen Zusammenhang zerreißt, wie<br />

folgendes Beispiel zeigt:<br />

Vor dem Torturm des Schlosses Burgdorf wurden an der westlichen<br />

Hangkante <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>strukturen verschiedener Häuser festgestellt<br />

(Zähringer, II, 286). Das erste neuzeitliche Bauwerk wird auf<br />

„1581/82“ datiert.<br />

Aber bei den vorangehenden Mauerresten werden im Gesamten<br />

neun Bauperioden unterschieden, <strong>die</strong> „zwischen dem 11. Jahrh<strong>und</strong>ert“<br />

<strong>und</strong> dem „dritten Viertel des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts“ liegen.<br />

In fernen Epochen also wird Gemäuer aufs Genaueste datiert. Aber<br />

zwischen der letzten Datierung „gegen Ende des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts“<br />

<strong>und</strong> der ersten neuzeitlichen Einordnung, „1581/82“, klafft eine Zeitlücke<br />

von sage <strong>und</strong> schreibe zweih<strong>und</strong>ert Jahren. – Dabei würde eine<br />

plausible Erklärung sich doch gerade für <strong>die</strong> jüngeren Zeiten interessieren.

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