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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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308<br />

Nach Zwinglis Tod erhält Zürich in Heinrich Bullinger einen überaus<br />

fähigen <strong>und</strong> phänomenal begabten Nachfolger: Dieser wurde nämlich<br />

schon mit 18 (!) Jahren Lehrer für Exegese des Neuen Testamentes<br />

im Kloster Kappel!<br />

Auch das ist merkwürdig: Die großen Schweizer Reformatoren hatten<br />

alle ebenso fähige Nachfolger: In Zürich folgte Bullinger nahtlos<br />

auf Zwingli. - In <strong>Bern</strong> führte Johannes Haller <strong>die</strong> Tätigkeit von Berchtold<br />

Haller fort. - Und in Genf war es Theodor von Beza oder Bèze,<br />

der nach Calvins Tod dessen Geist verwaltete.<br />

Zeitgenosse <strong>und</strong> Geistesverwandter Bullingers in Zürich war der<br />

Theologe <strong>und</strong> Geschichtsschreiber Josias Simler, „1530 – 1576“.<br />

Die beiden Reformatoren hatten Etliches gemeinsam. Simler war<br />

Sohn des Pfarrers von Kappel (!) <strong>und</strong> wurde mit 22 (!) Jahren Professor<br />

für neutestamentliche Exegese an der Theologenschule in Zürich<br />

– also mehr als h<strong>und</strong>ertfünfzig Jahre bevor <strong>die</strong> Bücher des Neuen<br />

B<strong>und</strong>es geschrieben vorlagen.<br />

Aber auch Bullinger hatte eine besondere Beziehung zu Kappel am<br />

Albis: Nach seiner dortigen Lehrtätigkeit schrieb er später eine Geschichte<br />

des Klosters.<br />

Je mehr man überlegt, desto klarer wird, daß Kappel der Ursprung<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Pflanzstätte des zürcherischen reformierten Glaubens war. –<br />

Das Knonauer Amt ist das Zürcher heilige Land.<br />

Der Ortsname KNONAU (CNN-Au) erweist es: CNN ergibt CANAAN,<br />

das Land in dem Milch <strong>und</strong> Honig fließt.<br />

Bullinger <strong>und</strong> Johannes Haller starben übrigens beide „1575“. – Um<br />

<strong>die</strong>se Zeit starben auch <strong>die</strong> anderen großen eidgenössischen Chronisten<br />

wie Aegidius Tschudi <strong>und</strong> Johannes Stumpf.<br />

Und konnten sich zum Beispiel Calvin <strong>und</strong> Bullinger „1549“ in Glaubensfragen<br />

in einem Consensus Tigurinus einigen, wenn <strong>die</strong> „Tiguriner“<br />

gleich wie <strong>die</strong> Helvetier erst in der Historiographie des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

auftauchen?<br />

Die Reformatoren scheinen in ihren Nachfolgern oft eigentliche Alter<br />

egos gehabt zu haben.<br />

Ist bisher niemandem aufgefallen, daß Bezas angeblich 1559 erschienene<br />

Hauptwerk Confession de la foi chrétienne heißt, was<br />

doch sehr ähnlich klingt wie Calvins Institution de la religion chrétienne?

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