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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Der Sieg <strong>Bern</strong>s <strong>und</strong> der <strong>Eidgenossen</strong> in den Burg<strong>und</strong>erkriegen führte<br />

nach altem Schema vor allem zu Hader <strong>und</strong> Zwietracht. In dem<br />

Stanser Verkommnis von „1481“ wurden <strong>die</strong> Streitigkeiten vorläufig<br />

gelöst. – Das Ereignis wird bei den Waldstätten ausführlicher erläutert.<br />

Der Kampf der <strong>Eidgenossen</strong> ging zuerst gegen <strong>die</strong> Habsburger. Aber<br />

da <strong>die</strong>se nun dauernd <strong>die</strong> Kaiserwürde innehatten, verlagerte sich<br />

<strong>die</strong> Auseinandersetzung immer mehr auf das Deutsche Reich in seiner<br />

Gesamtheit.<br />

So kam es „1499“ zum Schwabenkrieg, der hier eine gesonderte Betrachtung<br />

bekommt.<br />

Das erste Viertel des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts ist <strong>die</strong> Zeit einer Großmachtspolitik<br />

der <strong>Eidgenossen</strong>. Diese richtete sich vor allem auf <strong>die</strong><br />

ennetbirgischen Gebiete <strong>und</strong> gegen Mailand. Die Schwyzer <strong>die</strong>nten<br />

als Spielball ausländischer Mächte – wie schon in den Burg<strong>und</strong>erkriegen.<br />

Die <strong>Eidgenossen</strong> hatten mit ihren südlichen Unternehmungen vor allem<br />

ein Interesse an der Sicherung des Gotthards <strong>und</strong> seiner Zugangswege,<br />

könnte man in einem geopolitischen Sinne meinen –<br />

den auch der Historiker Karl Meyer vertrat.<br />

Doch <strong>die</strong> Optik trügt. Vielleicht war es Mailand, welches den Schwyzern<br />

<strong>die</strong>se Politik vorgab: Das Interesse an der Sicherung der Gotthardroute<br />

ging im übrigen stark von Mailand <strong>und</strong> weit weniger von<br />

Norden aus (Sablonier; Entstehung: Schweizer <strong>Eidgenossen</strong>; 25). –<br />

Zwar gehört das Tessin bis vor <strong>die</strong> Tore von Como seitdem zur <strong>Eidgenossen</strong>schaft;<br />

aber das muß nicht das Ergebnis einer überlegten<br />

Politik sein.<br />

Die Mailänder Feldzüge setzten sich aus einer Reihe von bewaffneten<br />

Zügen über <strong>die</strong> Alpen nach Süden zusammen: Chiasser Zug,<br />

Kaltwinterzug, Pavierzug. Diese Unternehmungen kulminierten<br />

„1513“ in einem großen Sieg der Schwyzer über <strong>die</strong> Franzosen bei<br />

Novara.<br />

Merkwürdig ist, daß der obige Schlachtensieg in der <strong>Eidgenossen</strong>schaft<br />

nicht Jubel, sondern Aufstände hervorruft. In Solothurn, Luzern<br />

<strong>und</strong> besonders in <strong>Bern</strong> kam es zu Revolten gegen <strong>die</strong> „Kronenfresser“,<br />

wie <strong>die</strong> Ratsherren genannt werden, welche durch Annahme<br />

von fremden Pensionen-Geldern reich geworden waren.

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