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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Die einzelnen Geschichten der Grossen Aktion stehen in einem<br />

wechselseitigen Verhältnis, sie bedingen einander. Wenn in einer<br />

Quelle <strong>die</strong> Bibel zitiert wird, so müssen beide Werke auf einer zeitlichen<br />

Ebene stehen. Historiker <strong>und</strong> Philologen suchen dauernd „ältere“<br />

von „jüngeren“ Texten zu unterscheiden. Dabei ergeben sich groteske<br />

Fehlinterpretationen.<br />

Die biblischen Schriften gehören zweifellos zum ältesten Schriftbestand.<br />

Aber <strong>die</strong> Einteilung in Altes <strong>und</strong> Neues Testament verleitet zur irrigen<br />

Annahme, das „alte“ Testament sei tatsächlich älter als das „neue“.<br />

Dabei existiert kein zeitlicher Unterschied. – Der Sachverhalt ist teilweise<br />

sogar verkehrt: Die Evangelien sind in ihrer Gr<strong>und</strong>form wahrscheinlich<br />

etwas früher geschaffen worden als <strong>die</strong> Geschichten des<br />

sogenannten <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>es.<br />

Im Folgenden soll das wahrscheinliche maximale Alter der historischen<br />

Quellen an Beispielen aus der Schweiz untersucht werden.<br />

Dabei ist eine allgemeine Feststellung voranzustellen. Diese hat keine<br />

fixen Eckpunkte, ist aber als richtig anzunehmen.<br />

Schrift <strong>und</strong> Schriftsprachen reichen kaum mehr als dreih<strong>und</strong>ert Jahre<br />

vor heute zurück.<br />

Vielleicht steht Griechisch <strong>und</strong> das griechische Alphabet am Anfang.<br />

Aber jene Sprache ist nicht dort entstanden, wo heute der Name<br />

Griechenland haftet, sondern vielleicht in Syrien oder Ägypten.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage des Griechischen wurde in Westeuropa das Latein<br />

als Reichs- <strong>und</strong> Verkehrssprache entwickelt.<br />

Hebräisch <strong>und</strong> <strong>die</strong> Nationalsprachen sind vor dem beginnenden 18.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong>enkbar.<br />

Das genannte Hebräisch fußt auf dem Griechischen <strong>und</strong> enthält lateinische<br />

Lehnwörter.<br />

Und das heutige Deutsch muß gleichzeitig wie das Hebräische entstanden<br />

sein. Der deutsche Wortschatz ist zu einem beachtlichen<br />

Teil hebräisch.<br />

Je besser eine Sprache sich darbietet, desto jünger ist sie. Das ciceronianische<br />

Latein <strong>und</strong> das homerische Griechisch haben eine Raffinesse,<br />

<strong>die</strong> erst weit nach 1700 vorstellbar ist.<br />

Die ersten Geschichten, <strong>die</strong> aufgeschrieben wurden, waren religiöse<br />

Erbauungsgeschichten, nicht Geschichte in unserem Sinne.

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