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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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STAUFEN (ST + (L)PN) ergibt SANCTAM NEAPOLIM, heiliges Neapel.<br />

– Die Waldleute schließen ihren B<strong>und</strong> am Fuß des Waldberges<br />

Vesuv in Neapel.<br />

Die <strong>Eidgenossen</strong>schaft der Waldstätte wird übrigens nach dem Ende<br />

der Hohenstaufen, also der Dynastie des heiligen Neapels gegründet.<br />

Schon <strong>die</strong> zweite Generation der alteidgenössischen Chronisten -<br />

<strong>die</strong> Schreibküche von Tschudi - hat sich bemüht, den B<strong>und</strong> der <strong>Eidgenossen</strong><br />

als eine konservative, auf Abwehr <strong>und</strong> Bewahrung des ursprünglichen<br />

Rechts bedachte Unternehmung darzustellen.<br />

Nach der Blaupause aber ist <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esgründung klar als Verschwörung<br />

<strong>und</strong> als Umsturz – wenn auch mit christlichen Vorzeichen - zu<br />

verstehen.<br />

Die Tellen-Geschichte wirkt wie ein Einschub in der Befreiungsgeschichte.<br />

Da fährt der Landvogt Gessler von Schwyz nach Uri <strong>und</strong> läßt an einem<br />

Stecken seinen Hut aufstellen, auf daß jeder Vorbeikommende<br />

ihn grüsse.<br />

Ein Mann namens Tell verweigert <strong>die</strong> Ehrerbietung dem Hut gegenüber<br />

<strong>und</strong> spielt bei seiner Befragung den Narren. Doch er ist mit einer<br />

Armbrust <strong>und</strong> zwei Pfeilen bewaffnet. Es stellt sich heraus, daß<br />

Tell ein guter Schütze ist <strong>und</strong> schöne Kinder besitzt.<br />

Gessler nun verlangt von Tell eine Probe seines Könnens. Er solle<br />

einen Apfel vom Haupt seines Kindes schießen. Dem Schützen gelingt<br />

<strong>die</strong> Tat.<br />

Der Vogt jedoch bemerkt einen zweiten Pfeil im Köcher <strong>und</strong> fragt<br />

den Meisterschützen nach der Bewandtnis. Wilhelm Tell antwortet:<br />

Den habe er aufgespart, um Gessler zu töten, falls durch den ersten<br />

Pfeil sein Sohn getötet würde.<br />

Der Vogt läßt den Schützen binden. Und in einem Nauen fahren beide<br />

mit einer Mannschaft von Uri auf dem Seeweg nach Schwyz.<br />

Unterwegs kommt ein Seesturm auf. Die Knechte empfehlen Gessler,<br />

den Tellen loszubinden, da <strong>die</strong>ser allein den schweren Seegang<br />

bewältigen könne.<br />

Tatsächlich gelingt es dem Befreiten, <strong>die</strong> Krise zu meistern. Jedoch<br />

benutzt Tell <strong>die</strong> Nähe zum Ufer, um an einem Felsen mit seiner<br />

Armbrust abzuspringen <strong>und</strong> den Nauen wegzustoßen.

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