Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

250
Angeblich „im April 1454“ soll Philipp der Gute, auf einer Reise nach
Regensburg, von Basel aus Bern besucht haben. Die Stadt hat den
hohen Gast wie einen Kaiser begrüßt
Die letzte Nacht vor seiner Ankunft in Bern verbrachte Herzog Philipp
in einem bernischen Landstädtchen.
Man darf nur einmal raten, wie dieser Ort hieß: Aarberg!
Man glaubt sogar zu wissen, daß der Burgunderherzog in Aarberg
im Gasthaus Sankt Georg genächtigt hat.
Alexander der Grosse und sein Doppelgänger kamen also tatsächlich
bis Aarberg (Aspendus) und Bern (Gordium).
Karl von Burgund trug den Beinamen der Kühne. - Kühnheit aber
heißt lateinisch temeritas, TEMERITATEM. – Und der Burgunder
Herzog hat auch eine Parallelität in der älteren römischen Geschichte.
In der letzten Zeit der römischen Republik, die eigentlich schon wieder
eine Königszeit war, wurde Rom im Osten von einem König Mithridates
aus dem anatolischen Pontus bedrängt.
Mithridates war ein grausamer Despot. Er begann seine Herrschaft,
indem er die bereits römische Westküste Kleinasiens überfiel und
dort an einem Tag 80'000 (!) römische Kolonisten niedermetzelte.
In der Landschaft Böotien in Mittelgriechenland wurde Mithridates
zweimal von Sulla geschlagen, konnte aber nach Kleinasien fliehen,
wo er ein drittes Mal von den Römern besiegt wurde.
Je mehr man sich in die Mithridates-Legende vertieft, desto klarer
wird, daß hier eine Parallelität zu Karl dem Kühnen vorliegt:
PONTUS und BURGUND sind ähnliche Namen.
Die Schlachten des Mithridates werden in Böotien, also Belgien geschlagen,
dem zentralen Machtbereich des Herzogtums Burgund.
Sowohl Karl der Kühne wie Mithridates sind Wüteriche, die Tausende
von unschuldigen Menschen töten.
Und der Name Mithridates hat nichts mit dem antiken Unterweltgott
Mithras zu tun:
MITHRIDATEM ergibt MTRT. Das ist klar von TEMERITATEM entlehnt,
wo man auf eine Konsonantenfolge TMRT = MTRT kommt.