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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Die Schlacht von Sempach „1386“ ist Luzern zugeordnet – aber nicht<br />

von <strong>die</strong>ser Stadt ausgedacht worden.<br />

Der bedeutende Luzerner Historiker Theodor von Liebenau verfaßte<br />

zum Jubiläum von 1886 im Auftrage der Kantonsregierung ein Gedenkbuch.<br />

Darin empört ihn der Umstand, daß nicht Luzerner, sondern<br />

Chronisten aus anderen Orten <strong>und</strong> aus dem Ausland <strong>die</strong> ältesten<br />

Berichte über den Konflikt von Sempach geliefert haben:<br />

Es ist geradezu beschämend, daß <strong>die</strong> einläßlichsten Berichte älterer<br />

Zeit, <strong>die</strong> uns über <strong>die</strong> Heldenschlacht von Sempach erh<strong>alten</strong> sind,<br />

aus solchen Orten stammen, <strong>die</strong> dem Kampfe fern standen: aus<br />

Straßburg, <strong>Bern</strong>, Constanz, Zürich <strong>und</strong> dem Thurgau (Liebenau, 13).<br />

Lieber Herr von Liebenau! Wenn Sie schon damals etwas über <strong>die</strong><br />

Matrix der <strong>alten</strong> Geschichte gewußt hätten, so müßten Sie nicht <strong>die</strong><br />

<strong>alten</strong> Chronisten belehren, wer was hätte schreiben dürfen!<br />

Der Sempacherkrieg wird von der Geschichtsforschung als entscheidende<br />

Kraftprobe zwischen den Kommunen <strong>und</strong> der Herrschaft<br />

bezeichnet (Handbuch, I, 258). Es soll ein Konflikt zwischen der Territorialpolitik<br />

der Habsburger <strong>und</strong> Luzerns gewesen sein.<br />

Begonnen hätten <strong>die</strong> Scharmützel schon „Ende 1385“. mit eidgenössischen<br />

Ausfällen gegen habsburgische Orte wie Rapperswil <strong>und</strong><br />

Rotenburg. Als dann Luzern das Entlebuch <strong>und</strong> das Städtchen Sempach<br />

erwarb, begann <strong>die</strong> offene Auseinandersetzung.<br />

Herzog Leopold III. von Österreich bricht mit einem Ritterheer aus<br />

dem Aargau in Richtung Luzern auf. Diese Stadt jedoch stellt dem<br />

Habsburger oberhalb von Sempach ein Aufgebot entgegen, das<br />

durch Kontingente aus den Waldstätten verstärkt war.<br />

„Am 9. Juli 1386“ erringen <strong>die</strong> <strong>Eidgenossen</strong> über <strong>die</strong> Ritter, auch<br />

dank der Heldentat eines Arnold von Winkelried, einen prächtigen<br />

Sieg.<br />

Die kurze Skizze der Geschichte zeigt sofort <strong>die</strong> Parallelitäten mit<br />

dem <strong>Bern</strong>er Ereignis von „1339“ <strong>und</strong> bestätigt das bereits genannte<br />

Zitat von Walter Schaufelberger: In der Gr<strong>und</strong>anlage stimmt Laupen<br />

mit mancher früheidgenössischen Schlacht überein (Handbuch, I,<br />

223).<br />

Tatsächlich zeigt jeder Vergleich zwischen Sempach <strong>und</strong> Laupen<br />

nicht nur zufällige Verwandtschaften.

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