Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Als weiteres Paradox beim burgundischen Kriegsbeginn greifen beide
Kontrahenten an völlig verschiedenen Orten an.
Karl beginnt den Kampf, indem er die Stadt Neuss während sieben
Monaten ergebnislos belagert. – Dort im Feldlager erhält der Herzog
„am 25. Oktober 1474“ die Kriegserklärung der Eidgenossen.
Aber wo liegt Neuss? – Die Historiker sind sich sicher, daß damit die
Stadt am Niederrhein gemeint ist. – Eine Bewandtnis hat Karl mit jener
Region; aber dies werden wir später sehen.
Doch auch Nancy ist Neuss, lateinisch Nassium. – Und bekanntlich
wird Karl der Kühne dort seine endgültige Niederlage und seinen
Tod erleiden.
In der Matrix einer Geschichte kommt es häufig vor, daß der Anfang
und das Ende einer Geschichte vertauscht wird. So könnte Karl auch
Nancy in Lothringen belagert haben.
Dann gibt es ein drittes Neuss, das im Zusammenhang mit den Berner
und Schwyzer Eidgenossen bedeutungsvoll ist.
Bekanntlich war das Waadtland in der Neuzeit bernisches Untertanengebiet.
Und ein Berner Landvogt residierte auch auf dem Schloß
des Städtchens Nyon am Genfersee - auf Deutsch Neuss genannt.
Hier hätten wir einen Ort dieses Namens, der plausibler ist, weil er
nahe beim Gebiet der Eidgenossen lag.
Neuss, französisch NANCY versteckt sich auch in diem Namen der
kleinasiatischen Stadt Ancyra: ANCYRAM = (N)ANCY + ROM. –
Alexander besucht auf seiner Extratour nach Gordion nachher auch
jenen Ort.
Während Karl also Neuss belagert, machen die Berner und Schwyzer
das Gleiche mit Héricourt in der Freigrafschaft – zwischen Monbéliard
und Belfort.
Den Eidgenossen gelingt es, das befestigte Städtchen Héricourt einzunehmen.
Aber sie sind über die mangelnde Unterstützung durch
den deutschen Kaiser verärgert und ziehen heim.
Héricourt ist ein Wendepunkt in der eidgenössischen und bernischen
Politik. Deshalb mußte auch der Schreiber des Justinger – wie schon
erwähnt – unter dem Namen Eligurt auf diese Geschichte anspielen,
obwohl sie sich nach Vollendung der Chronik abgespielt haben soll.
Vor Héricourt kämpfen die eidgenössischen Kontingente zwar noch
unter dem Oberbefehl des Habsburger Herzogs Sigismund. – Doch