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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Die Skulpturen wurden gemäß dem Geschichtsbuch nach der Reformation in <strong>Bern</strong><br />

„1528“ bei einem Bildersturm aus Kirchen herausgeholt <strong>und</strong> zerstört.<br />

Aber <strong>die</strong> Reformation war in Wirklichkeit eine Glaubensspaltung. – Und <strong>die</strong>se muß<br />

viel später gewesen sein.<br />

Die Skulpturen aus dem sensationellen F<strong>und</strong> von <strong>Bern</strong> zeigen stilistisch eine vollendete<br />

Gotik. – Das kann chronologisch erst im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert gewesen sein. –<br />

Selbstredend verschiebt sich damit das Datum eines Bildersturms.<br />

Die Bildwerke sind ähnlich denen von anderen gotischen Münstern, zum Beispiel<br />

von Freiburg im Üechtland. – Aber dort sind sie erh<strong>alten</strong> geblieben.<br />

Die offizielle Kunstgeschichte weiß erstaunlich viel über <strong>die</strong>se Skulpturen:<br />

Der Torso des heiligen Antonius soll „um 1464“ von einem Erhart Küng geschaffen<br />

worden sein.<br />

Doch <strong>die</strong>se Angaben zieht man aus Quellen, <strong>die</strong> im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert geschrieben<br />

wurden.<br />

Geschichtsanalytisch muß <strong>Bern</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> alte <strong>Eidgenossen</strong>schaft bis zum zweiten<br />

Drittel des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts katholisch gewesen sein.<br />

Vor allem verblüfft das Wappen der Erlach am Fuß des Torsos – samt Farbresten.<br />

Es gibt auch ein Skulpturenfragment, welches am Fuß ein Wappen der Bubenberg<br />

trägt. – Dieses Geschlecht aber ist am Anfang der Geschichte in <strong>Bern</strong> ausgestorben<br />

– wenn es überhaupt je existiert hat.<br />

Sogar Jahrzahlen – zum Beispiel „1500“ - kommen an den zertrümmerten Bildresten<br />

vor. Wir schließen daraus, daß <strong>die</strong> Geschichtserfindung zur Zeit der Entstehung<br />

der Skulpturen in vollem Gang war. – Und sogar in Kunst- <strong>und</strong> Bauwerke wurde<br />

<strong>die</strong> Geschichtsfälschung hineingearbeitet.

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