30.11.2012 Aufrufe

Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

253<br />

Erst „1536“ - nach der „Reformation“ in <strong>Bern</strong> - entschließt sich <strong>die</strong><br />

Stadt zur endgültigen Besitznahme des Waadtlandes.<br />

In einem kurzen <strong>und</strong> weitgehend unblutigen Kriegszug erobern <strong>die</strong><br />

<strong>Bern</strong>er unter ihrem Anführer Hans Franz Nägeli das reiche Land im<br />

Westen. Mit <strong>die</strong>ser Eroberung wird eine dreih<strong>und</strong>ertjährige Ausdehnungsgeschichte<br />

<strong>Bern</strong>s nach Westen abgeschlossen – ein sehr langer,<br />

ein überlanger Zeitraum.<br />

Es lohnt sich, kurz <strong>die</strong> besondere Beziehung zwischen <strong>Bern</strong> <strong>und</strong> der<br />

Westschweiz zu beleuchten.<br />

Nach der <strong>alten</strong> Gebietseinteilung des Schweizer Mittellandes bildete<br />

<strong>die</strong> Aare <strong>die</strong> Grenze der <strong>alten</strong> Westschweiz.<br />

<strong>Bern</strong> liegt links, das unweit davon gelegene Städtchen Bremgarten<br />

rechts des Flusses. <strong>Bern</strong> gehörte also von alters her zur Waadt, dem<br />

<strong>alten</strong> Waldgau; während Bremgarten an der Aare Teil des <strong>alten</strong> Aargaus<br />

war.<br />

Antike Spuren in <strong>und</strong> um <strong>Bern</strong> weisen darauf hin, daß <strong>die</strong>se Gegend<br />

zuerst eine Art Außenbezirk von Aventicum darstellte. Die Limitationsachse<br />

der zweiten <strong>Bern</strong>er Stadterweiterung zwischen Käfigturm<br />

<strong>und</strong> Christoffelturm folgt zum Ost- <strong>und</strong> Nordtor der Stadtmauer jener<br />

Römerstadt (<strong>Pfister</strong>: Ursprünge <strong>Bern</strong>s).<br />

Im Gebiet der drei gallorömischen Viereckstempel bei der Arena auf<br />

der Engehalbinsel wurde ein Inschriftfragment gef<strong>und</strong>en, das einen<br />

gewissen Otacilius Seccius erwähnt, der auch in Aventicum nachgewiesen<br />

wird.<br />

Aber der zuletzt erwähnte Name scheint allgemein gerne gebraucht<br />

worden sein: Marcia Otacilia Severa hieß <strong>die</strong> Gattin des römischen<br />

Kaisers Philippus Arabs. Es wurde behauptet, sie sei Christin gewesen.<br />

Vielleicht deshalb wurde Otacilia zusammen mit ihrem Mann<br />

ermordet.<br />

Die gleiche Inschrift nennt auch eine REG(IO) O…, was vermutlich<br />

als REGIO OCCIDENTALIS zu ergänzen ist; also wiederum <strong>die</strong><br />

Waadt, der alte Waldgau oder das Üechtland.<br />

Die absurde Chronologie der <strong>alten</strong> Geschichte zwingt uns, von der<br />

„Antike“ unmittelbar ins „Hochmittelalter“ zu springen.<br />

<strong>Bern</strong> hat bald nach seiner angeblichen Gründung eine aktive Westpolitik<br />

betrieben. Schon „1243“ soll <strong>die</strong> Aare-Stadt mit Freiburg im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!