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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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gen Mannschaft nach Héricourt in der Freigrafschaft, um dem Kaiser<br />

zu helfen.<br />

Zum Dank stellte Friedrich II. von Hohenstaufen den tapferen <strong>und</strong><br />

treuen Leuten aus den Waldstätten im gleichen Jahr im Feldlager<br />

von Faënza den bekannten Freiheitsbrief aus, der heute im B<strong>und</strong>esbriefmuseum<br />

in Schwyz aufbewahrt wird (B. Meyer, 46, Anm. 39).<br />

Was Bruno Meyer hier macht, ist Geschichtsschreibung mit Ra<strong>die</strong>rgummi<br />

<strong>und</strong> Korrekturflüssigkeit: Was nicht hineinpaßt, wird ausra<strong>die</strong>rt,<br />

verbessert, übermalt. – Auf <strong>die</strong>se Weise macht man auch <strong>die</strong><br />

absurdeste Geschichte stimmig.<br />

Karl Meyer hat mit seinen waghalsigen Konstruktionen <strong>die</strong> Geschichte,<br />

<strong>die</strong> er stützen wollte, in Schieflage gebracht.<br />

Bruno Meyer erledigt mit gehäuften unsinnigen Behauptungen <strong>die</strong><br />

Befreiungsgeschichte <strong>und</strong> Wilhelm Tell endgültig <strong>und</strong> kehrt damit<br />

seine Absicht ins Gegenteil.<br />

Sowohl Urk<strong>und</strong>en als auch Chroniken vermögen nicht, eine Schwyzer<br />

Befreiungsgeschichte zu belegen.<br />

Da hilft auch nicht <strong>die</strong> gutgemeinte Absicht, Dichtung <strong>und</strong> Wahrheit<br />

in der Überlieferung trennen zu wollen. Die <strong>alten</strong> Geschichten sind<br />

Dichtung. Will man in <strong>die</strong>sem Bereich weiterkommen, so muß man<br />

Literatur analysieren <strong>und</strong> sie mit der Matrix vergleichen.<br />

Neben dem vielen Stumpfsinn welche <strong>die</strong> etablierte Geschichtsforschung<br />

ausbreitet, gibt es zwischendurch auch brauchbare Arbeiten.<br />

Ein guter Ansatz zur Deutung der Schwyzer Befreiungsgeschichte<br />

<strong>und</strong> zu Wilhelm Tell soll hier erwähnt werden.<br />

Aus Anlaß des Abschlusses der Neu-Edition von Aegidius Tschudis<br />

Chronicon erschien nicht nur <strong>Bern</strong>hard Stettlers Tschudi-<br />

Vademecum, sondern auch ein Sammelband Aegidius Tschudi <strong>und</strong><br />

seine Zeit (2002).<br />

Schon gesagt wurde, daß trotz der gewaltigen Forscherarbeit bis<br />

heute keine Zweifel an der Existenz <strong>und</strong> der zeitlichen Einordnung<br />

des monumentalen Polyhistors Tschudi aufgetaucht sind.<br />

Es gibt eine rühmliche Ausnahme.<br />

In dem erwähnten Sammelband findet sich aus der Feder von Walter<br />

Koller der Aufsatz Wilhelm Tell – ein humanistisches Märchen (Koller,<br />

2002). Der Autor behandelt wiederum das Weiße Buch von Sar-

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