Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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Interessant ist etwa eine Bauinschrift aus Avenches, worin sich die
offenbar bedeutende Korporation der Aare-Schiffer (nautae Aruranci)
verewigt hat (Walser, I, 186 f.).
Ebenso bedeutend ist der Altar aus dem Tempelbezirk Allmendingen
bei Thun, welcher eine Widmung der Leute aus der Lindt-Region an
die Alpengötter enthält (Alpibus ex stipe regionis Lindensis) (Walser,
II, 32 f.).
Doch wenn Ortsnamen, römische Kaiser und historische Ereignisse
erwähnt werden, geraten diese angeblich römischen Inschriften bald
ins Zwielicht des Fälschungsverdachtes.
Beispielsweise sind aus dem Gebiet der Schweiz etliche Meilensteine
bekannt geworden. Es gibt auch sogenannte Leugen-Steine, weil
das keltische Wegmaß die Leuge war, die hier einen Wert von 2225
Metern hatte.
Nun wird behauptet, die „Römer“ hätten ihre eigene Meile eingeführt,
aber nach zwei Jahrhunderten „auf vielseitigen Wunsch der Bevölkerung“
wieder die Leuga zugelassen, die anderthalb römische Fußmeilen
hat. Doch von wo weiß man, daß die Meilensteine älter, die
Leugen-Steine jünger sind?
Die Althistoriker wenden ein, daß die Wegsteine neben Distanzangaben
Widmungen an römische Kaiser enthalten und somit datierbar
seien. Aber die römische Kaiserfolge ist so eine Sache. Sie enthält
eine Menge Verdoppelungen und Duplizitäten, auch mit Herrscherreihen
aus anderen angeblichen Geschichtsepochen. Fomenko und
ich haben diese Parallelitäten ausführlich analysiert.
Die Nennung eines römischen Kaiser auf Inschriften ist ein Synonym
für Fälschung.
Beispielweise hat man in Sitten einen Leugen-Stein entdeckt, der 17
keltische Meilen von Aventicum angibt, folglich nach der Meinung
der Forscher verschleppt sein muß (Walser, III, 166 f.).
Aber wer hat ein Interesse, schwere Blöcke über weite Distanzen zu
verfrachten? – Und diese Wegsäule nennt als Herrscher Trebonianus
Gallus aus der Zeit der Soldatenkaiser. – Schon früher ist mir
aufgefallen, daß dieser Herrschername unmöglich antik sein kann.
TREBONIANUS GALLUS nämlich liest sich als (un) très bon Gaulois
= ein sehr guter Franzose und verweist auf die relativ junge Entstehung
dieser Geschichte.