Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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englischen Grafschaft Dorset: Das Rund stellt einen bartlosen Christus
vor einem Christogramm und flankiert von je einem Granatapfel
dar.
Viele Kirchen des Mittellands wurden übrigens über den Resten von
Villae rusticae erbaut, zum Beispiel die Pfarrkirche von Meikirch bei
Bern, von Herzogenbuchsee oder Münsingen.
Der Übergang von der „Römerzeit“ zum „Mittelalter“ war auf alle Fälle
abrupt und dauerte offenbar nur Jahre oder ein Jahrzehnt.
Im Weiler Grossgschneit südlich von Köniz und von Bern soll sich
das älteste nachrömische Mauerstück des Bernbiets befinden. Diese
Mauer habe zu einer Pilger-Raststätte gehört und datiere in „karolingische
Zeit“.
Erhalten hat sich dort ein Gemäuer, welches heute die südliche Fassade
eines Bauernhauses bildet. Die Mauer ist aus Bruchsteinen gefügt
und hat in der Mitte in einiger Höhe einen rundbogigen Türsturz.
Die Abschlüsse der Struktur zu beiden Seiten bestehen allerdings
aus neueren Sandsteinquadern.
Die Mauer von Grossgschneit in der Gemeinde Köniz ist ohne Zweifel
alt. Aber alt ist ein relativer Begriff. Ich gebe dem Gemäuer nicht
dreihundert Jahre. – Und eine „karolingische“ Epoche zu bemühen,
ist unsinnig.
Man könnte endlos Beispiele für unmögliche Datierungen bringen,
die frei durch Jahrhunderte schwimmen, je nach der kunsthistorischen
Einschätzung.
Um so mehr ist es wichtig, sich ein paar Gedanken über eine mögliche
plausible Baugeschichte zu machen.
Als Erstes sollte man, statt Zeiten zu bestimmen, in der Architektur-
und Kunstgeschichte ein paar technologische Kriterien einführen.
Beispielsweise wäre es sinnvoll, die Verwendung von Mörtel im
Mauerbau als Argument zu gebrauchen. Dieses Bindemittel bedeutete
eine technologische und kulturelle Revolution. Allein schon der
Mörtel ist ein Indiz dafür, daß man ein bestimmtes Bauwerk zeitlich
nicht beliebig weit nach hinten ansetzen darf.
Nach meiner heutigen Meinung ist das „römische“ Bindemittel vor
weniger als dreihundertfünfzig Jahren eingeführt worden.