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Christoph Pfister Bern und die alten Eidgenossen - Dillum

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chroniken aus - auch <strong>die</strong>ses Buch nicht. – Wie sollte man auf <strong>die</strong>se<br />

hübschen, meist farbenfroh kolorierten <strong>und</strong> inhaltlich ansprechenden<br />

Illustrationen verzichten! – Und gleichzeitig hat man doch mit <strong>die</strong>sen<br />

Bilderchroniken eine vorzügliche Quelle für <strong>die</strong> Kulturgeschichte der<br />

Schweiz im „Spätmittelalter“ in allen ihren Facetten.<br />

Bei der <strong>Bern</strong>er Chronistik haben wir <strong>die</strong> Bilderchroniken bereits erwähnt<br />

<strong>und</strong> ahnen, daß es sich mit <strong>die</strong>sen Werken anders verhält als<br />

<strong>die</strong> Historiker behaupten.<br />

Das stolze <strong>Bern</strong> ist <strong>die</strong> erste Stätte, wo auf Schweizerboden <strong>die</strong><br />

Chronik-Illustration aufblühte, schreibt Josef Zemp sehr richtig<br />

(Zemp, 22).<br />

Die <strong>Bern</strong>er Bilder-Chronisten sind erstens Tschachtlan <strong>und</strong> zweitens<br />

Diebold Schilling mit mehreren Werken. Diese bilden den Anfang,<br />

den Höhepunkt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Vollendung der bebilderten Geschichtswerke.<br />

Die übrigen eidgenössischen bebilderten Handschriften geschichtlichen<br />

Inhalts stehen in einer klaren Abhängigkeit von <strong>Bern</strong><br />

<strong>und</strong> fallen auch künstlerisch ab. – Unbedingt muß deshalb von den<br />

<strong>Bern</strong>er <strong>und</strong> den Schwyzer Bilderchroniken gleichzeitig gesprochen<br />

werden.<br />

Neben den <strong>Bern</strong>ern sind als eidgenössische Bilderchronisten zu erwähnen:<br />

der Luzerner Diebold Schilling, dann Gerold Edlibach,<br />

„1454 – 1530“ <strong>und</strong> Werner Schodeler, „1490 – 1541“.<br />

Gerold Edlibach von Zürich schrieb eine Eidgenössische Chronik,<br />

welche <strong>die</strong> Jahre 1436 bis 1517 behandelt <strong>und</strong> von ihm eigenhändig<br />

bebildert wurde. – Dabei fällt <strong>die</strong> topographisch getreue Wiedergabe<br />

von Stadt- <strong>und</strong> Befestigungsarchitekturen auf.<br />

Edlibach ist eine relativ eigenständige Darstellung der Zürcher <strong>und</strong><br />

eidgenössischen Geschichte, kommt aber nicht darum, auch Fründ<br />

<strong>und</strong> den <strong>Bern</strong>er Diebold Schilling zu verwerten. – Damit ist <strong>die</strong>se Bilderchronik<br />

als zeitgleich oder nachzeitig anzunehmen.<br />

Werner Schodeler soll aus Bremgarten im Aargau stammen <strong>und</strong> dort<br />

als Stadtschreiber <strong>und</strong> Schultheiß amtiert haben. Von seiner dreibändigen<br />

Chronik, welche den Zeitraum von Anbeginn der Geschichte<br />

bis „1525“ umfaßt, ist der Band II mit kolorierten, Band III mit nicht<br />

kolorierten Federzeichnungen ausgestattet.<br />

Aber vor allem interessieren hier <strong>die</strong> Vorlagen der Texte von Schodeler<br />

– <strong>und</strong> <strong>die</strong>se sprechen für sich selbst: Der erste Band folgt Justinger<br />

in Tschachtlans Form, der zweite Tschachtlan <strong>und</strong> Fründ, der

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