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Die Weltraetsel

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55125 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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Menschenaffen auch später noch höchst ähnlich, auf<br />

einer hoch entwickelten Bildungsstufe, auf welcher<br />

ihre Unterschiede von den Embryonen anderer Säugetiere<br />

sofort erkennbar sind. Ich habe diese bedeutungsvolle<br />

Tatsache sowohl in der natürlichen Schöpfungsgeschichte<br />

als in der Anthropogenie durch Zusammenstellung<br />

entsprechender Bildungsstufen von<br />

einer Anzahl verschiedener Wirbeltiere illustriert.<br />

<strong>Die</strong> hohe phylogenetische Bedeutung der eben besprochenen<br />

Ähnlichkeit tritt nicht nur bei Vergleichung<br />

der Vertebratenembryonen selbst hervor, sondern<br />

auch bei derjenigen ihrer Keimhüllen. Es zeichnen<br />

sich nämlich alle Wirbeltiere der drei höheren<br />

Klassen, Reptilien, Vögel und Säugetiere, vor den<br />

niederen Klassen durch die Bildung eigentümlicher<br />

Embryonalhüllen aus, des Amnion (Wasserhaut) und<br />

des Serolemma (seröse Haut). In diesen mit Wasser<br />

gefüllten Säcken liegt der Embryo eingeschlossen und<br />

ist dadurch gegen Druck und Stoß geschützt. <strong>Die</strong>se<br />

zweckmäßige Schutzeinrichtung ist wahrscheinlich<br />

erst während der permischen Periode entstanden, als<br />

die ältesten Reptilien (Proreptilien), die gemeinsamen<br />

Stammformen der Amniontiere oder Amnioten, vollständig<br />

an das Landleben sich anpaßten. Bei ihren direkten<br />

Vorfahren, den Amphibien, fehlt diese Hüllenbildung<br />

noch ebenso wie bei den Fischen; sie war bei<br />

diesen Wasserbewohnern überflüssig. Mit der Erwer-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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