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Die Weltraetsel

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55593 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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ung, in denen er mit mir übereinstimmt, und rupft dagegen<br />

aus dem Reste alle die Sätze heraus, die ihm<br />

zum Angriff geeignet erscheinen. Eine verblüffende<br />

Dreistigkeit ist es, wenn Paulsen fortwährend behauptet,<br />

daß ich die Philosophie überhaupt verwerfe, während<br />

ich doch mehr Gewicht auf sie lege, als die meisten<br />

andern Naturforscher; was ich bekämpfe, ist die<br />

herrschende falsche Metaphysik! Es genügt zur Charakteristik<br />

von Paulsens Pamphlet, wenn ich hier<br />

seine Schlußsätze wörtlich anführe: »Ich habe mit<br />

brennender Scham dieses Buch gelesen, mit Scham<br />

über den Stand der allgemeinen Bildung und der philosophischen<br />

Bildung unseres Volkes. Daß ein solches<br />

Buch möglich war, daß es geschrieben, gedruckt,<br />

gekauft, gelesen, bewundert, geglaubt werden konnte<br />

bei dem Volk, das einen Kant, einen Goethe, einen<br />

Schopenhauer besitzt, das ist schmerzlich!« Indessen:<br />

»Nosce te ipsum!«<br />

<strong>Die</strong>ses maßlose Verdammungsurteil von Paulsen<br />

gehört zu den härtesten und heftigsten, die mir in den<br />

langen vierzig Jahren meiner literarischen Kämpfe<br />

entgegen geschleudert worden sind. Der unbefangene<br />

Leser könnte vermuten, daß ein scharfer persönlicher<br />

Gegensatz hinter demselben sich verberge; indessen<br />

ist das nicht der Fall. Weder kenne ich Professor<br />

Paulsen persönlich, noch habe ich jemals in einer literarischen<br />

Beziehung zu ihm gestanden – ausgenom-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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