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Die Weltraetsel

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55200 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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tet, aus dem alle übrigen abzuleiten seien. <strong>Die</strong> moderne<br />

vergleichende Psychologie akzeptiert diese Anschauung,<br />

soweit es sich um den Begriff der unbewußten<br />

Vorstellung handelt; dagegen erblickt sie in<br />

der bewußten Vorstellung eine sekundäre Erscheinung<br />

des Seelenlebens, welche bei den Pflanzen und<br />

den niederen Tieren noch ganz fehlt und nur bei den<br />

höheren Tieren zur Ausbildung gelangt. Unter den<br />

zahlreichen widersprechenden Definitionen, welche<br />

die Psychologen vom Begriffe der »Vorstellung« (Dokesis)<br />

gegeben haben, halten wir diejenige für die<br />

zweckmäßigste, welche darin das innere Bild des äußeren<br />

Objektes erblickt, welches durch die Empfindung<br />

uns übermittelt ist (»Idee« in gewissem Sinne).<br />

Wir unterscheiden in der aufsteigenden Stufenleiter<br />

der Vorstellungsfunktion die folgenden vier Hauptstufen:<br />

I. Zellulare Vorstellung. Auf den niedersten Stufen<br />

begegnet uns die Vorstellung als eine allgemeine physiologische<br />

Funktion des Psychoplasma; schon bei<br />

den einfachsten einzelligen Protisten können Empfindungen<br />

bleibende Spuren im Psychoplasma hinterlassen,<br />

und diese können vom Gedächtnis reproduziert<br />

werden. Bei mehr als viertausend Radiolarienarten,<br />

welche ich beschrieben habe, ist jede einzelne Spezies<br />

durch eine besondere erbliche Skelettform ausgezeichnet.<br />

<strong>Die</strong> Produktion dieses spezifischen, oft höchst<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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