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Die Weltraetsel

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55205 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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ten, die Radiolarien und Thalamophoren unter den<br />

Protozoen liefern dafür eine Fülle von interessanten<br />

Beispielen. In vielen tausend Arten dieser Protisten<br />

vererbt sich die spezifische Skelettform relativ konstant<br />

und bezeugt die Treue ihres unbewußten Gedächtnisses.<br />

Neuerdings hat Richard Semon in einem<br />

bedeutungsvollen Werke: »<strong>Die</strong> Mneme als erhaltendes<br />

Prinzip im Wechsel des organischen Geschehens«<br />

dies physiologisch begründet (1904).<br />

II. Histonalgedächtnis. Ebenso interessante Beweise<br />

für die zweite Stufe der Erinnerung, für das unbewußte<br />

Gedächtnis der Gewebe, liefert die Vererbung<br />

der einzelnen Organe und Gewebe im Körper der<br />

Pflanzen und der niederen, nervenlosen Tiere (Spongien<br />

usw.). <strong>Die</strong> zweite Stufe erscheint als Reproduktion<br />

der Histonalvorstellungen, jener Assozion von Zellularvorstellungen,<br />

die mit der Bildung von Zönobien<br />

bei den sozialen Protisten beginnt.<br />

III. Gleicherweise ist die dritte Stufe, das »unbewußte<br />

Gedächtnis« derjenigen Tiere, die bereits ein<br />

Nervensystem besitzen, als Reproduktion der entsprechenden<br />

»unbewußten Vorstellungen« zu betrachten,<br />

welche in gewissen Ganglienzellen aufgespeichert<br />

sind. Bei den meisten niederen Tieren ist wohl alles<br />

Gedächtnis unbewußt. Aber auch beim Menschen und<br />

den höheren Tieren, denen wir Bewußtsein zuschreiben<br />

müssen, sind die täglichen Funktionen des unbe-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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