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Die Weltraetsel

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55387 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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müßte dem angenommenen »Ende der Welt« auch ein<br />

ursprünglicher »Anfang« derselben entsprechen, ein<br />

Minimum der Entropie, in welchem die Temperaturdifferenzen<br />

der gesonderten Weltteile die größten<br />

waren. Beide Vorstellungen sind nach unserer monistischen<br />

und streng konsequenten Auffassung des<br />

ewigen kosmogenetischen Prozesses gleich unhaltbar;<br />

beide widersprechen dem Substanzgesetz. Es gibt<br />

einen Anfang der Welt ebensowenig als ein Ende<br />

derselben. Wie das Universum unendlich ist, so bleibt<br />

es auch ewig in Bewegung; ununterbrochen findet<br />

eine Verwandlung der lebendigen Kraft in Spannkraft<br />

statt und umgekehrt, und die Summe dieser aktuellen<br />

und potentiellen Energie bleibt dieselbe.<br />

<strong>Die</strong> Verteidiger der Entropie behaupten dieselbe<br />

dagegen mit Recht, sobald sie nur einzelne Prozesse<br />

ins Auge fassen, bei welchem unter gewissen Bedingungen<br />

die gebundene Wärme nicht in Arbeit zurückverwandelt<br />

werden kann. So kann z.B. bei der<br />

Dampfmaschine die Wärme nur dann in mechanische<br />

Arbeit umgewandelt werden, wenn sie aus einem wärmeren<br />

Körper (Dampf) in einen kälteren (Kühlwasser)<br />

übergeht, aber nicht umgekehrt. Im großen Ganzen<br />

des Weltalls herrschen aber ganz andere Verhältnisse;<br />

hier sind Bedingungen gegeben, in denen auch<br />

die umgekehrte Verwandlung der latenten Wärme in<br />

mechanische Arbeit stattfinden kann. So werden z.B.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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