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Die Weltraetsel

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55381 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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nachdem ihre Bahn immer kleiner geworden, in die<br />

Sonne stürzen.<br />

Besonders wichtig für die klare Einsicht in den universalen<br />

kosmischen Entwicklungsprozeß scheinen<br />

mir diese modernen Vorstellungen über periodisch<br />

wechselnden Untergang und Neubildung der Weltkörper,<br />

die wir den gewaltigen neueren Fortschritten der<br />

Physik und Astronomie verdanken, in Verbindung mit<br />

dem Substanzgesetz. Unsere Mutter »Erde«<br />

schrumpft dabei auf den Wert eines winzigen »Sonnenstäubchens«<br />

zusammen, wie deren ungezählte<br />

Millionen im unendlichen Weltraum umherjagen.<br />

Unser eigenes »Menschenwesen«, welches in seinem<br />

anthropistischen Größenwahn sich als »Ebenbild<br />

Gottes« verherrlicht, sinkt zur Bedeutung eines plazentalen<br />

Säugetiers hinab, welches nicht mehr Wert<br />

für das ganze Universum besitzt als die Ameise und<br />

die Eintagsfliege, als das mikroskopische Infusorium<br />

und der winzigste Bazillus. Nur die Macht der Tradition<br />

und des Aberglaubens hält jene Einbildung noch<br />

aufrecht. Auch wir Menschen sind nur vorübergehende<br />

Entwicklungszustände der ewigen Substanz, individuelle<br />

Erscheinungsformen der Materie und Energie,<br />

deren Richtigkeit wir begreifen gegenüber dem<br />

unendlichen Raum und der ewigen Zeit.<br />

Seitdem Kant die Begriffe von Raum und Zeit als<br />

bloße »Formen der Anschauung« erklärt hat – den<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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