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Die Weltraetsel

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55341 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

319<br />

denzen oder Moden. <strong>Die</strong>se Modi sind körperliche<br />

Dinge, materielle Körper, wenn wir sie unter dem Attribut<br />

der Ausdehnung (der »Raumerfüllung«) betrachten,<br />

dagegen Kräfte oder Ideen, wenn wir sie<br />

unter dem Attribut des Denkens (der »Energie«) betrachten.<br />

Auf diese Grundvorstellung von Spinoza<br />

kommt auch unser gereinigter Monismus nach 200<br />

Jahren zurück; auch für uns sind Materie (der raumerfüllende<br />

Stoff) und Energie (die bewegende Kraft) nur<br />

zwei untrennbare Attribute der einen Substanz – der<br />

»Gottnatur« von Goethe.<br />

Unter den verschiedenen Modifikationen, welche<br />

der fundamentale Substanzbegriff in der neueren Physik,<br />

in Verbindung mit der herrschenden Atomistik,<br />

angenommen hat, mögen hier nur zwei extrem divergierende<br />

Theorien kurz beleuchtet werden, die kinetische<br />

und pyknotische. Beide Substanztheorien stimmen<br />

darin überein, daß es gelungen ist, alle verschiedenen<br />

Naturkräfte auf eine gemeinsame Urkraft zurückzuführen;<br />

Schwere und Chemismus, Elektrizität<br />

und Magnetismus, Licht und Wärme sind nur verschiedene<br />

Äußerungsweisen, Kraftformen oder Dynamoden<br />

einer einzigen Urkraft (Prodynamis). <strong>Die</strong>se gemeinsame<br />

alleinige Urkraft wird meistens als schwingende<br />

Bewegung der kleinsten Massenteilchen gedacht,<br />

als eine Vibration der Atome. <strong>Die</strong> Atome selbst<br />

sind dem gewöhnlichen »kinetischen Substanzbe-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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